Die Ausbreitung des hochpathogene Geflügelpestvirus H5N8 in Nutztierbeständen scheint gestoppt. Nach Mecklenburg-Vorpommern im Dezember gibt jetzt auch Niedersachsen vorsichtige Entwarnung. Auch die weiteren Untersuchungen im Zoo Rostock sind negativ.
Dafür meldeten sowohl Sachsen-Anhalt (7.1.15) als auch Thüringen (12.1.15) H5N8-Nachweise im Rahmen des Wildvogelmonitorings bei Stockenten, sowie Niedersachsen eine mit H5N8 infizierte Seemöwe (12.1.15).
(erstellt: 8.1.2015 / 11:30 – letztes update 16.1.2015 / 22:00)
In Niedersachsen brachten die sogenannten Aufhebungs-Untersuchungen in den Landkreisen Cloppenburg und Emsland keine weiteren Nachweise auf Geflügelpestfälle. Die Sperrbezirke wurden aufgehoben und auch Transportbeschränkungen gelockert. In Cloppenburg war ein Putenmastbetrieb mit 19.000 Tieren infiziert. im Emsland war es ein Stall mit 10.000 Enten.
Entwarnung auch im Zoo Rostock
Auch der Zoo Rostock gab – nachdem sich das H5N8-Geflügelpestvirus zunächst auszubreiten schien – Entwarnung: Alle 562 weitere Proben der Vögel im Zoo außerhalb des Stelzvogelhauses sind negativ. Am Mittwoch (14.1.15) wurden Teile des Zoos daher wieder geöffnet.
Nach einem H5N8-Nachweis bei einem Weißstorch und danach bei einem Roten Ibis sind im Zoo insgesamt 60 Vögel gestorben oder getötet worden: 12 Weißstörche, 23 Enten, fünf Gänse und 20 weitere Vögel – neben Ibissen auch Nacht- und Seidenreiher. „Für den Zoo Rostock haben wir nun Klarheit“, sagte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft. Zwar sei der Verlust von 60 Tieren sehr bedauerlich. Doch zum Glück habe es keine Ausbreitung der hoch gefährlichen Seuche gegeben – auch aufgrund der Maßnahmen.
Besucher müssen über Desinfektionsmatten laufen
Seit Mittwoch (14.1.15) können Besucher den Bereich rund um das Darwineum wieder betreten. Allerdings müssen sie unter anderem Desinfektionsmatten benutzen und dürfen auch keine Hunde mitbringen. Der andere Teilbereich des Zoos bleibt weiter geschlossen, da noch weitere Untersuchungen und Desinfektionsmaßnahmen laufen.
Weitere Berichte zur H5N8-Geflügelpest auf wir-sind-tierarzt.de
(chronologisch sortiert)
Erster Nachweis des Virus in Europa in Mecklenburg-Vorpommern – (9.11.2014)
Geflügelpest breitet sich in Mecklenburg-Vorpommern nicht weiter aus – (11.11.2014)
Ausbreitung des Virus in Europa (Niederlande/Großbritannien) – 21.11.2014)
Debatte über den Eintragsweg: Wildvögel oder Warenverkehr – (21.11.2014)
Stallpflicht soll Ausbreitung eindämmen – (26.11.2014)
Ausbreitung des Virus in den Niederlanden – (2.12.2014)
Mecklenburg-Vorpommern hebt landesweite Stallpflicht auf – (15.12.2014)
H5N8-Ausbruch im Landkreis Cloppenburg (Niedersachsen) – (16.12.2014)
H5-Verdacht im Emsland – H5N8-Ausbruch in den USA – (19.12.2014)
H5N8-Ausbruch im Zoo Rostock – (8.1.2015)
Wie kommt das Virus in Europas Ställe? – EFSA-Bewertung der Verbreitungs- und Eintragswege – (18.12.2014)