Zwischen dem hier beschriebenen Ausbruch und weiteren Fällen deutschlandweit (Bericht hier) gibt es wahrscheinlich einen Zusammenhang. Alle infizierten Tiere haben einen Bezug zum Pferde-Polo-Sport.
Bei einem Pferd in einem Bestand in Hagen-Grinden (Landkreis Verden) haben Amtstierärzte einen Fall von Infektiöser Blutarmut der Einhufer (EIA) festgestellt. Alle weiteren Pferde im Bestand sind negativ getestet, weitere Tests im ein-Kilometer-Sperrbezirk um den Ausbruchsstall laufen noch.
(PM/jh) – Die Equine infektiöse Anämie (EIA) ist eine Virus-Erkrankung und anzeigepflichtige Tierseuche, die Pferde, Esel, Maultiere und Maulesel befallen kann. Die Veterinärbehörde des Landkreises Verden hat einen Sperrbezirk rund um die Ortschaft Hagen-Grinden festgelegt. Das betroffene Tier wurde bereits getötet. Der Landkreis wirbt damit, dass er ein Zentrum für Tierzucht und Tiervermarktung, insbesondere der Pferdezucht sei.
Sämtliche Pferde und andere Einhufer im Radius von rund einem Kilometer rund um die betroffene Tierhaltung werden nun in den nächsten Tagen klinisch und serologisch auf die Viruserkrankung untersucht. So schreibt es die Tierseuchen-Verordnung vor. Für den Sperrbezirk gelten weitere Restriktionen.
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Sperrbezirksregeln gelten bis mindestens Mitte September
So sind sämtliche Einhufer im Sperrbezirk aufzustallen. Die Tiere dürfen ohne Genehmigung der Veterinärbehörde auch nicht aus dem Sperrgebiet gebracht werden. Zudem sind Ausstellungen und Veranstaltungen mit Einhufern im Sperrgebiet untersagt.
„Eine Aufhebung der Sperrmaßnahmen ist erst in drei Monaten möglich, wenn eine Wiederholungsuntersuchung aller Pferde im Sperrgebiet stattgefunden hat“, betont Dr. Peter Rojem, Amtstierarzt des Landkreises Verden
Keine Heilung möglich – impfen verboten
„Die Infektiöse Blutarmut der Einhufer tritt, obwohl weltweit verbreitet, in Deutschland sehr selten auf“, erklärt Dr. Peter Rojem. wir-sind-tierarzt.de hatte über die Ausbrüche hier berichtet. Auf den Menschen kann das Virus nicht übertragen werden.
Mehr Informationen zur Krankheit liefert ein Merkblatt der Bundestierärztekammer zur EIA (PDF-Download)
Die Virusübertragung erfolgt hauptsächlich durch blutsaugende Insekten wie Bremsen und Stechfliegen. Andere Übertragungswege wie beispielsweise eine Infektion von Tier zu Tier seien sehr selten. Da die im selben Bestand stehenden Pferde alle negativ getestet wurden, sei in diesem Fall, so die Einschätzung des Amtsveterinärs, höchstwahrscheinlich auch nicht mit einer weiteren Ausbreitung der Erkrankung zu rechnen.
Erkrankte Tiere zeigten nur allgemeine Symptome, so Dr. Rojem weiter. Dazu zählten blasse Schleimhäute, Schwäche, Gewichtsverlust, Fieber oder Futterverweigerung, außerdem Fehlgeburten und unkontrollierte Bewegungen. Tiere könnten auch symptomlos erkranken und so unerkannt die Krankheit auf andere Pferde übertragen. Die Erkrankung sei unheilbar. Eine Therapie oder auch Impfung sei weder möglich noch erlaubt.