Für welche Art Brüche ist die Behandlung mit einem Fixateur externe geeignet? Warum und wo treten die meisten Komplikationen auf? Eine Auswertung von 140 Fällen bei Katzen am Royal Veterinary College gibt Auskunft.
(aw) – Im Falle einer Fraktur gibt es in der Regel mehrere Therapieoptionen. Eine Möglichkeit ist die externe Stabilisierung von Brüchen durch einen Fixateur externe. Am Royal Veterinary College der University of London (RVCS) haben britischen Tierärzte 140 Fälle ausgewertet, bei denen eine Frakturbehandlung bei Katzen mittels Fixateur externe durchgeführt wurde.
Entscheidender Faktor: Lokalisation der Fraktur und es Fixateurs
Komplikationen bei der Heilung, die durch den Fixateur ausgelöst wurden, traten in 19 Prozent der Fälle auf. Dabei spielte die Stelle, an der sich der Fixateur befand, eine signifikante Rolle.
- Am häufigsten traten Komplikationen auf, wenn der Fixateur bei Femurfrakturen verwendet wurde. Bei 50 Prozent der Tiere kam es an dieser Stelle zu Problemen.
- Auch heilten 35 Prozent der Frakturen am Tarsus und 33 Prozent der Frakturen an Radius und Ulna nicht den Erwartungen entsprechend ab.
- Mit einem Anteil von 45 Prozent zählten Infektionen im Bereich der transdermal eingesetzten Pins zu den häufigsten Komplikationen. Sie traten vor allem bei Femur-/Humerus- und Tibia-Frakturen auf.
- Auch Implantatversagen beobachteten die Briten mit 41 Prozent relativ häufig, hauptsächlich am Tarsus.
Ansonsten bestand kein Zusammenhang zwischen Komplikationen im Heilungsverlauf und anderen Faktoren – ausgewertet hatten die Briten auch: Rasse, Alter, Geschlecht, Gewicht, Frakturtyp (offen oder geschlossen), Anzahl der Pins pro Knochenstück sowie Gewicht auf der frakturierten Gliedmaße.
Probleme scheinen ausschließlich mit der Lokalisation der Fraktur beziehungsweise des Fixateurs zusammen zu hängen.
Kein Fixateur bei Frakturen an Femur, Tarsus sowie Radius/Ulna
Die Ärzte des RVCS kommen zu dem Ergebnis, dass es nicht ungewöhnlich ist, wenn im Zusammenhang mit einer Frakturversorgung mittels Fixateur externe Komplikationen bei der Heilung auftreten. Immerhin komme es bei Katzen weniger häufig zu Problemen als bei Hunden.
Die Briten sehen einen Zusammenhang zwischen der Lokalisation der Fraktur und einem unbefriedigenden Heilungserfolg. Ihre Empfehlung lautet deshalb: Bei Katzen mit Frakturen an Femur, Tarsus sowie Radius/Ulna sollte möglichst eine andere Methode der Stabilisierung gewählt werden.