Labradore, Beagles und Möpse – insgesamt 42 Welpen zehn verschiedener Rassen holte die Polizei Erlangen am Wochenende aus dem Kofferraum eines Autos auf der A3. Am Steuer: Ein tschechischer Tierarzt, der bereits 2013 wegen illegalen Welpenhandels verurteilt wurde.
(jh/PM) – Zum Teil waren die Hundewelpen erst vier bis fünf Wochen alt. Eine erste tierärztliche Untersuchung im Tierheim Nürnberg hat gezeigt, dass sie teilweise unter Parasiten, Augenausfluss, entzündeten Ohren und Durchfall leiden. Konkretere Angaben über den Gesundheitszustand können erst nach der Auswertung der Laborergebnisse gemacht werden.
Wiederholungstäter: 2013 starben 23 Hunde
Transporteur war ein tschechischer Tierarzt. Er hatte die Tiere ohne Wasser und Futter teilweise in engen Geflügelboxen zusammengepfercht. Der Transport sollte von Tschechien nach Belgien gehen und wurde bei einer Routinekontrolle auf der A3 entdeckt.
Bereits 2013 soll der 59jährige wegen illegalen Handels mit 78 Welpen vorbestraft worden sein, berichtet die Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Damals seien 23 der Hunde gestorben, unter anderem an Parvovirose. Das Gericht habe den Händler zu einer Geldstrafe von 10.000 Euro verurteilt.
Diesmal fordern Tierschützer von den Behörden, streng durchzugreifen und eine Haftstrafe zu verhängen.
Juristisch hat der tschechische Veterinär auch diesmal mehrere Verstöße gegen das Tierschutzgesetz begangen: Die Welpen sind nicht geimpft, tragen keine Chips und haben keine Papiere.
Tierhaltungsverbot
Gegen die Tierärztin, bei der Ende April bei einer Polizeirazzia über 60 verwahrloste Tiere entdeckt wurden (Bericht hier), hat das zuständige Veterinäramt ein Tierhaltungsverbot verhängt. Das berichtet hier der SWR. Ob und wenn ja, welche berufsrechtliche Konsequenzen sie zu erwarten hat, ist noch offen.