BTK zum Welpenhandel: Tierliebhaber im Schnäppchenwahn

Die Bundestierärztekammer appelliert: Welpen sind keine Wühltischware!  In einer Pressemeldung zum „Tags der Welpen“ (23. März) sieht die BTK „Tierliebhaber im Schnäppchenwahn“. Sie warnt beim Welpenkauf vor Billigangeboten.

(BTK/PM/jh) – Das Thema „Wühltischwelpen“ sei immer noch brisant. Über die Landesgrenzen hinweg, läuft das profitable Geschäft mit den niedlichen, aber oft infizierten oder sehr kranken Billigwelpen. Der schnelle Handel von Rassehunden über das Internet oder aus dem Kofferraum heraus boomt, warnt die Bundestierärztekammer (BTK). Besonders die „angesagten Modehunde“ wie Möpse, Englische und Französische Bulldoggen oder Chihuahuas sind für die illegalen Hundehändler sehr lukrativ.
In einem kurzen animierten Video beschreibt die AG-Welpenhandel den Kreislauf von billiger Nachfrage und Tierleid. In der Arbeitsgemeinschaft haben sich vom Verband des deutschen Hundewesens über tierärztliche Organisationen bis zu Tierschützern sieben Organisationen zusammengeschlossen.

Billig und (zu) oft krank

Die zukünftigen Tierhalter müssten nach dem Schnäppchenkauf oftmals mit immens hohen Tierarztkosten rechnen, berichtet die Bundestierärztekammer. Gerade Importhunde können von Parvovirose und Staupe bis hin zu Tollwut mit einer Vielzahl von schweren Krankheiten infiziert sein. „Kaum ein Tierarzt wird nicht irgendwann in seinem Praxisalltag mit kranken Hundewelpen konfrontiert. Nach näherer Untersuchung und der Frage nach der Herkunft der Welpen, wird dann oft klar, dass es sich um sogenannte Wühltischwelpen handelt“, sagt Dr. Uwe Tiedemann, Präsident der BTK.
Diese Krankheiten haben ihren Ursprung in der nicht artgerechten Haltung und Aufzucht der Hunde. Die Welpen stammen meist aus Vermehrungszuchten aus Osteuropa, werden auf engstem Raum gehalten, sind weder geimpft noch entwurmt und werden viel zu früh von der Mutter und ihren Geschwistern getrennt. „Falls Papiere vorgelegt werden, sind diese oft gefälscht und die Herkunft der Tiere ist kaum zu verfolgen“, erklärt Dr. Tiedemann.

Weitere Informationen gibt es bei der Arbeitsgemeinschaft Welpenhandel

Quelle:
Pressemeldung der Bundestierärztekammer (22.3.2018)

Webseite der AG-Welpenhandel

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