Es gibt eine Reihe von Flop-Berufen für junge Akademiker, in denen sie wenig verdienen. Die gute Nachricht: Tierärzte sind diesmal nicht dabei. Die schlechte: So recht repräsentativ sind die Daten nicht, denn eigentlich gehören auch die Veterinäre auf die Liste.
(jh) – „Flop-Jobs nach dem Uni-Abschluss“ überschreibt die Bild-Zeitung ihren Artikel und listet dann eine Reihe von Akademikerberufen auf, in denen die Einstiegsgehälter sehr niedrig seien. Quelle sind 1.720 Datensätze des Portals gehalt.de – was angesichts einer Vielzahl von Berufen nicht repräsentativ erscheint.
2.200.- Euro – Tierarzt wäre eine „Flop-Beruf“
In den meisten dieser „Flop-Berufe“ (darunter Architekten aber auch Redakteure) verdienen Einsteiger immer noch deutlich über 30.000 Jahresgehalt (siehe Tabelle). Auf diesem Niveau liegen auch die Einstiegsgehaltsempfehlungen für angestellte Tierärzte in Praxen: Monatlich 2.200.- € nennt der Bundesverband praktizierender Tierärzte, mit Erhöhung auf 2.600.- € nach einem halben Jahr. Damit wäre auch das – im BILD-Vergleich – ein „Flop-Beruf“, zumal in der Realität die Gehälter oft noch darunter liegen: So hat eine Umfrage des bpt-Bayern ergeben, dass vielfach nicht einmal 8,50 € Mindestlohn gezahlt wurden (alle geleisteten Arbeits- und Bereitschaftsstunden mitgezählt).
Fehlende fachliche Qualifikation
Gründe für niedrige Akademiker-Einstiegsgehälter seien zum einen kein eindeutiges Berufsprofil (z.B. Geisteswissenschaftler – was aber bei Tierärzten nicht unbedingt zutrifft), vor allem aber die fehlende fachliche Qualifikation sowie ein Überangebot an Arbeitskräften. Über fehlende „first-day-skills“ wird auch in den Tierarztpraxen oft geklagt.
Ost-West-Gehaltsgefälle
Nach den Daten auf der Webseite gehalt.de müssten eigentlich auch Tierärzte zu den schlechter verdienenden Akademikern gehören: Zwischen 2.475.- € (Mecklenburg-Vorpommern) und 3.893.- € (Hessen) wird dort das monatliche Durchschnittsgehalt angegeben (nicht das Einstiegsgehalt(!) – sortiert nach Bundesländern (Tabelle).
Datenbasis sind 649 Einträge, die die Nutzer selbst angelegt haben. Auch diese Daten sind damit nicht repräsentativ. Aber sie bieten zumindest eine Orientierung, denn zu jedem Tabelleneintrag sind weitere Informationen hinterlegt, etwa Position, Qualifikation, Geschlecht und Alter.
wir sind-tierarzt.de meint:
(hh) – Tatsächlich führen niedrige Einstiegs-Gehälter gerade in der Tiermedizin zu „Frust“. Denn nicht selten werden Assistenten schlecht eingearbeitet und für Nacht- und Notdienste eingesetzt, denen sie nicht gewachsen sind. Zu bedenken ist allerdings, dass die Gehälter nach der Einarbeitungszeit meist deutlich steigen.
Eine Übersicht der Artikel zur „Assistentengehältern“ auf wir-sind-tierarzt.de finden Sie hier