Nach neun Jahren Pause hat die Österreichische Tierärztekammer 2018 wieder einen Pressepreis verliehen. Beim Neustart wurden gleich drei Journalisten/Redaktionen ausgezeichnet. Erstmals etablierte die Kammer auch einen Kunstpreis.
(jh) – Mit dem Pressepreis will die Österreichische Tierärztekammer aufmerksam machen, auf hervorragende publizistische Arbeiten über Tierschutz, Tiergesundheit und den Konsumentenschutz – aber auch auf die Arbeit von Tierärztinnen und Tierärzten.
Tierleid verhindern
In der Kategorie Print/Online geht der Preis an Michaela Hessenberger von den Salzburger Nachrichten für einen Artikel, der aus einer „Null-Nachricht“ entstand: Dem geplatzten Prozess gegen einen illegalen Welpenhändler. Der Angeklagte erschien gleich zweimal nicht vor Gericht. Hessenberger hat dennoch das Problem des organisierten illegalen Welpenhandels aufgearbeitet, das nicht nur Tierquälerei ist, sondern auch ein Gesundheitsrisiko für andere Hunde.
Sowohl der Artikel von Hessenberger, wie auch die Beiträge der Preisträgerin für den Bereich TV – ORF-Redakteurin Claudia Nigl – stehen dabei für das Ziel, das die Kammer erreichen will: Leser- und TV-Zuschauer über tierärztliche Aufgaben informieren, zugleich unterhalten aber vor allem auch zum Nachdenken bringen, wie man Tierleid verhindern kann.
Nigl berichtet seit Jahren immer wieder für das ORF-Magazin „Daheim in Österreich“ über Tiermedizin und die Arbeit der Tierärzte – auch weil sie selbst begeisterte Tierhalterin ist: Auf ihrem Hof finden sich Pferde, Schweine, Hunde, Hasen und Wellensittiche.
Bilder von der Preisverleihung finden Sie hier
VetJournal: Kammermagazin nicht nur für Tierärzte
Eine eigene Kategorie zeichnet Beiträge aus dem VetJournal aus, dem Magazin der Österreichischen Tierärztekammer. Der Preis ging an Eva Kaiserseder, die seit Jahren als Autorin für das Journal tiermedizinische Themen recherchiert und so lesefreundlich aufbereitet, dass sie nicht nur Tierärzte ansprechen.
Das VetJournal erscheint seit 2017 in einem neuen Design. Der Themenmix aus unterhaltsamen Berichten aus der Tierwelt, fundiert recherchierten tiermedizinischen Hintergrundartikeln und einem umfangreichen Serviceteil zu Themen wie Recht und Wirtschaft sowie kammerinternen Informationen soll auch externe Leser erreichen. Das Journal wird als Printausgabe an Abonnenten verschickt, ist aber auch Online kostenlos zu lesen. (Aktuelle Ausgabe PDF-Download)
Neu: Ein Kunstpreis für Tierärzte
Erstmals hat die ÖTK auch einen Kunstpreis ins Leben gerufen. Erster Rpesiträger ist das vetart-Kunstforum, eine 2013 gegründete Plattform für kunstschaffende Tierärzte. Ob Maler, Bildhauer, Fotografen, Musiker, Sänger oder Tänzer – das vetart-Kunstforum will künstlerisch aktiven Tierärzten eine Plattform bieten. Es versteht „Kunst als Aufladung eines Berufsbildes mit einem neuen Standpunkt“. Das Forum leistet mit sein Ausstellungs- und Veranstaltungsmanagement einen Beitrag für die ständige Präsenz der kunstschaffenden Tierärzte in der Öffentlichkeit und sieht sich so auch als Botschafter des Berufsstandes, denn ein Schwerpunkt der künstlerischen Arbeit ist im beruflichen Kontext zu finden.
Obmann Karl Bauer erkennt dabei einen engen Bezug von Tierarztberuf und Kunst: Man müsse sich mit viel Kreativität und Empathie einfinden; als Tierarzt müsse man ebenso mit allen Sinnen sehen wie als Künstler – „Es muss Seele mitspielen“.
Gleichzeitig gebe es ein Spannungsfeld zwischen dem stark reglementierten tierärztlichen Beruf und der kreativen freien Kunst.