Flöhe sind die Generalisten unter den Parasiten, was ihre Wirte betrifft. Weltweit wiesen australische Wissenschaftler Katzenflöhe auf über 130 Säugetierarten nach, Hundeflöhe noch auf 31. Das sei ein erhebliches Risiko, da sie auch Zoonosen übertragen könnten. Die Verbreitung erfolge nicht nur von Wild- auf Haustiere, sondern vielfach auch umgekehrt.
(aw) – Gewissenhafte Hunde- und Katzenbesitzer sollten ihre Tiere regelmäßig gegen Flohbefall behandeln, rät Nicholas Clark von der University of Queensland (Australien). Er hat sich detailliert mit Flöhen bei Haus- und Wildtieren weltweit beschäftigt. in einer aktuellen Studie hat er Katzenflöhe (Ctenocephalides felis) bei über 130 wildlebende Tierarten nachgewiesen. Die Palette reicht vom Iberischen Luchs, über Goldschakale und Kojoten bis hin zum australischen Fuchskusu. Hundeflöhe (Ctenocephalides canis) konnten die Wissenschaftler dagegen nur bei 31 Säugetierarten finden.

Geographische Verteilung der beobachteten Katzen- (Grafik a) und Hundeflöhe (Grafik b) in frei lebenden Säugetieren rund um den Globus. Die Größen der Punkte geben die Anzahl der Säugetierarten an, die Farben entsprechen der Gesamtzahl der wilden Wirtspezies je Standort: Blau = 0, Lila = 1, Magenta = 2, Rosa = 3, Rot = 4). (Grafik: © University of Queensland)
Munterer Flohaustausch zwischen Wild- und Haustieren
Weil invasive Arten (in Australien auch verschiedene Rattenarten oder Rotfüchse) und auch Haustiere (Hunde, Katzen) jeweils mit heimischen Wildtieren in Kontakt kommen, konnten sich Flöhe weiltweit leicht ausbreiten. Im Anschluss an eine Verbreitung in der freien Natur komme es dann wiederum zu Reinfektionen von Haus- durch Wildtiere.

Verknüpfung der Verbreitung von Katzenflöhen aus Proben von 639 Säugetierarten. Kühles Blau zeigt niedrige Befallswahrscheinlichkeit, wärmere Rottöne eine hohe. (Grafik: © www.supercoloring.com /commonlicence)
Flöhe: lästig und auch Krankheitsüberträger
Flöhe sind für Wildtiere – die anders als Haustiere nicht mit Antiparasitika behandelt werden – nicht nur lästig. Sie seien auch eine spürbare Gesundheitsgefahr, weil sie Krankheiten übertragen können. Clark sieht das Wildtierreservoir für Flöhe sogar als ein ernstes Problem für das One Health-Konzept, das davon ausgeht, dass die Gesundheit von Menschen und Tieren nur gemeinsam verbessert werden kann.
Die Studie von Clark und seinen Kollegen ist die erste, die sich im Detail mit dem Ausmaß und der Verbreitung des Flohbefalls bei wildlebenden Säugetieren beschäftigt hat.
Bester Schutz: Haustiere behandeln und Kontakt minimieren
Kollege Clark appelliert an Hunde- und Katzenbesitzer, ihre Tiere regelmäßig gegen Flöhe zu behandeln und den Kontakt mit Wildtiere möglichst zu minimieren. Dazu gehört seiner Meinung nach auch, Hunde an der Leine zuführen (sie sind ebenfalls häufig Träger von Katzenflöhen) um das Eindringen in Wildeinstände und direkten Kontakt mit empfänglichen Tieren zu vermeiden.