Seit einigen Jahren gibt es für Katzen mit Harnleiterverlegungen eine neue Operationsmethode: den Subkutanen Ureter-Bypass (SUB). Tierärzte an der Universität Lyon haben Komplikationen, Operationserfolg und Überlebensrate im Vergleich zur klassischen OP-Technik untersucht.
(aw) – Von 2014 bis 2016 haben Tierärzte an der Universität Lyon bei 13 Katzen mit Harnleitervelegungen insgesamt 19 SUB-Systeme eingesetzt (mehr zum Verfahren mit dem Subkutanen Ureter-Bypass in diesen Veröffentlichungen).
Parallel operierten die Franzosen bei elf Katzen 15 Harnleiter traditionell, also mittels Ureterotomie und Neoureterocystotomie. Das Team um Véronique Livet aus der chirurgischen Abteilung der Universität hat dann Komplikationen, Operationserfolg und Überlebensrate ausgewertet.
Intraoperative Komplikationen und Todesfälle
Die Operation unter Verwendung des SUB-Systems nahmen die Chirurgen ohne optische Kontrolle (Durchleuchtung mittels Röntgenstrahlen oder Ultraschall) vor. Unter der Operation kam es dabei zweimal zu einem Zwischenfall:
- einmal knickte der Katheterteil ab, der in die Niere eingeführt wurde, wodurch kein Urin abfließen konnte;
- einmal platzierten die Chirurgen den Katheter nicht richtig in der Niere, was insgesamt aber nicht so gravierende Folgen hatte.
- Elf der 13 mit der SUB-Methode operierten Katzen überlebten die Narkose, zwei starben während der Aufwachphase.
- Von den elf Katzen, die nach der herkömmlichen Methode operiert wurden, starben drei, ebenfalls im Anschluss an die Operation während der Aufwachphase.
Nebenwirkungen nach der Operation
Bei beiden OP-Methoden traten einige Nebenwirkungen im Anschluss an die Operation auf:
- Eine Anämie entwickelten zwei der SUB-Katzen und sieben Katzen nach herkömmlicher Operation.
- Harnwegsinfektionen traten bei sechs SUB-Katzen und sieben Katzen nach traditioneller Methode auf.
- Zu einer Verstopfung des neuen Abflusses kam es unter Verwendung des SUB-Systems nur einmal, denn diese System kann durch einen Zugang, der an der Haut fixiert wird, gespült werden.
Bei vier der elf Katzen, die ohne SUB operiert wurden, kam es erneut zur Harnleiterobstruktion. - 225 Tage nach der Operation waren noch zehn der elf mit dem SUB-System operierten Katzen (76,9%) am Leben.
- Demgegenüber lebten nach 260 Tagen von den elf herkömmlich operierten Katzen nur noch vier (36,4%).
- 90 % der Tierbesitzer waren mit der SUB-Methode sehr zufrieden, die restlichen zehn Prozent waren überwiegend zufrieden.
Fazit: SUB ist sichere und effektive Methode
Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass die Operation von Harnleiterobstruktionen bei Katzen mithilfe des SUB-Systems auch ohne fluoroskopische Kontrolle eine sichere und effektive Methode darstellt.