Hüftgelenksdysplasien betreffen nicht nur Hunde, sondern auch Katzen. Speziell bei Maine Coon Katzen ist die Prävalenz mit 25 Prozent recht hoch.
(aw) – Dass vor allem Maine Coon Katzen von Hüftgelenksdysplasien betroffen sind, ist rassetypisch: Sie sind besonders groß und häufig auch schwer. Randall Loder von der humanmedizinischen Abteilung der Universität von Indianapolis und Rory Todhunter von der tiermedizinischen Fakultät der Cornell University haben versucht herauszufinden, wie sich die Erkrankung in der Population von Maine Coon Katzen verteilt.
Dazu werteten sie die von der Orthopedic Foundation for Animals bis 2015 gesammelten Befunde aus. Bei 2.708 (= 99,1 %) der 2.732 in diesem Zusammenhang geröntgen Katzen handelte es sich um Tiere der Rasse Maine Coon und nur diese berücksichtigten die Ärzte im weiteren Verlauf ihrer Untersuchung. Bei 2.548 dieser Röntgenuntersuchungen lagen eindeutige Befunde (keine Grenzfälle) vor und nur diese wiederum wurden zur Auswertung heran gezogen.
Männliche Katzen etwas öfter betroffen als weibliche
Aus den Daten liessen sich folgende Aussagen ableiten:
- Die Prävalenz von feliner Hüftgelenksdysplasie betrug in dieser speziell erfassten Gruppe durchschnittlich 24,9 Prozent (635 von 2.548).
- Dabei waren männliche Tiere mit 27,3 Prozent (279 von1.023) etwas häufiger vertreten als weibliche mit 23,3 Prozent (356 von 1525).
- Die jüngste Katze litt bereits mit vier Monaten an der Erkrankung.
- Bei 56 Prozent der erkrankten Maine Coon Katzen trat die Dysplasie beidseitig auf. In diesen Fällen zeigten sich auch hochgradigere Veränderungen als bei Katzen mit einem einseitigen Krankheitsgeschehen.
- Katzen mit schwerwiegenderen Befunden waren in der Regel außerdem älter als Katzen mit weniger gravierenden Veränderungen.
- Weder der Geburtsmonat noch die geographische Herkunft hatten einen Einfluss auf das Auftreten der Krankheit.
Die Autoren weisen allerdings darauf hin, dass sich ihre Ergebnisse nicht generell auf andere Rassen oder andere Maine Coon-Populationen übertragen lassen, sondern dass weitere Untersuchungen nötig sind, um die Häufigkeit des Krankheitsgeschehens in anderen Ländern besser beurteilen zu können.