Tuberkulose bei Rindern ist nach wie vor weltweit ein Problem. Risikobehaftet ist vor allem die Weidehaltung – hierzulande in der Alpenregion. Weiderinder können sich durch Wildwiederkäuer infizieren, wenn sie gemeinsam Minerallecksteine nutzen. Über drei Tage bleiben die Erreger darauf infektiös.
(aw) – Weiderinder brauchen Salz- und Minerallecksteine für eine ausgewogene Nährstoffversorgung. Doch auch Wildtiere nutzen dieses Angebot gerne. Für Deutschland gelten vor allem im deutsch-österreichschen Grenzgebiet die Rotwildbestände als TBC-Risikogruppe. So können gemeinsam genutzte Salz/Minerallecksteine bei Almhaltung in der Tat ein Reservoir für TBC-Erreger sein. Über drei Tagen bleiben die Erreger darauf infektiös.
Längste Überlebensrate der Keime: im Winter im Schatten
Das haben Prof. Dr. John Kaneene und sein Tierärzteteam von der Michigan State University (USA) nachgewiesen. Sie haben die Überlebensraten für Mycobakterium bovis auf Salzlecksteinen unter verschiedenen Wetterbedingungen getestet. Dass Ergebnis:
- Nach der Inokulation auf Salzlecksteinen können die Keime bis zu zwei Tagen überleben
- auf Minerallecksteinen sind sie sogar über drei Tage infektiös.
- Am längsten überlebten die Bakterien bei Wintertemperaturen im Schatten. Die Wahrscheinlichkeit, infektiöse Bakterien nachzuweisen, war im Winter 4,9 mal höher als im Sommer und im Schatten drei mal höher als in der Sonne.
Lecksteine wildsicher anbieten
Dass Salz- und Minerallecksteine potentielle Übertragungsquellen für Rindertuberkulose sind, wurde einmal mehr belegt. In der Konsequenz sollten sie daher in Risikogebieten möglichst „wildsicher“ angeboten werden.