In der Pferdemedizin sind einige Arzneimittel ersatzlos verschwunden. Doch ist die Arzneimittelversorgung deshalb wirklich schon schlechter? Besteht gar ein Arzneimittelnotstand? Dazu will die Gesellschaft für Pferdemedizin mit einer Umfrage genauere Daten sammeln.
(red) – Arzneimittelengpässe sind in Human- und Tiermedizin keine Seltenheit. Etwa weil die Grundstoffproduktion oft auf nur noch wenige Hersteller in Asien konzentriert ist. Es gibt aber auch rechtliche Hürden. Die Humanmediziner gingen mit dem Problem deshalb zuletzt an die Öffentlichkeit. Das Deutsche Ärzteblatt bezeichnet die Situation als „nicht mehr hinnehmbaren Missstand“.
Onlineumfrage zur Arzneimittelsituation beim Pferd
In der Tiermedizin haben vor allem Pferdepraktiker Probleme. Beim Pferd ist etwa nach dem Verschwinden für Veracin compositum® kein Nachfolgeprodukt auf den Markt gekommen. Auch für andere Wirkstoffe erschwert das Arzneimittelrecht den Einsatz oder es fehlen Alternativen – zumal wenn noch zwischen Schlachttier und Nichtlebensmittellieferndem Tier unterschieden werden muss.
Die Gesellschaft für Pferdemedizin (GPM) möchte deshalb von Pferdepraktikern explizit wissen, wo sie die Probleme sehen und welche Konsequenzen sie befürchten.
Dazu hat man einen Onlinefragebogen entwickelt. Den können Tierärzte beantworten, die entweder ausschließlich oder neben anderen Tierarten auch Pferde behandeln.
So soll eine möglichst detaillierte Beschreibung der Situation entstehen. Damit will die GPM dann gegenüber Politik und Pharmaunternehmen argumentieren und Forderungen zur Abhilfe aufstellen.
Der Fragebogen kann ab sofort unter https://lamapoll.de/Pferdearzneimittelsituation beantwortet werden. Anonymität und Einhaltung sämtlicher datenschutzrechtlichen Bestimmungen sind hierbei selbstverständlich.
GPM