Der polnische Veterinärdienst hat inzwischen 20 Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP) im Westen Polens gemeldet: Etwa 80 Kilometer vor der Grenze zu Brandenburg wurde das Virus bei Wildschweinen nachgewiesen. Die Woiwodschaft Lebus liegt 250 km von den Regionen entfernt, in denen seit fünf Jahren das ASP-Seuchengeschehen im Osten von Polen grassiert. (Artikel mit Linklisten zur Früherkennung und Biosicherheit)
Ergänzung (20.11.2019): Die polnischen Behörden melden inzwischen laut Spiegelonline insgesamt 20 ASP-Fälle in der Region
Ergänzung (18.11.2019): Inzwischen wurden in der Region weitere neun tote Wiildschweine gefunden. Tests auf ASP laufen.
(jh) – Bisher dominierten die Meldungen über die zum Teil explosionsartige ASP-Ausbreitung in Asien oder auch Rumänien die Medien. Mit dem „Sprung“ über 250 km Richtung Westen steigt das Risiko für Deutschland erneut. Entdeckt wurde die Ausbreitung, als die Behörden bei einem Wildschwein ASP nachweisen konnten, dass am 4. November bei einem Autounfall getötet wurde.
Biosicherheitsmaßmahmen einhalten – Linkliste des FLI
Das Friedrich-Loeffler-Institut hat eine Reihe von Empfehlungen herausgegeben, die Schweinhaltern helfen, ihre Betriebe vor einem ASP-Eintrag zu schützen. Besonders aufmerksam müssen Tierhalter sein, die auch als Jäger aktiv sind.
- ASP bei Wildschweinen erkennen (PDF-Download)
- Afrikanische Schweinepest beim Hausschwein erkennen (PDF-Download)
- Chechkliste Biosicherheit zur Vermeidung der ASP-Einschleppung in Schweienhaltungen (PDF-Download)
- Merkblatt: Schutzmaßnahmen gegen eine ASP-Einschleppung (PDF-Download)
Eine sehr gute Übersicht mit vielen Fotos von ASP-Symptomen und Beschreibung der klinischen Anzeichen hat das britische Pirbright-Institut hier veröffentlicht (PDF-Download)
ASP-Risikoampel – das Online-Tool zur Bewertung des ASP-Eintrags-Risikos in eine Schweinehaltung haben die QS und die Universität Vechta erarbeitet – Direktlink zur ASP-Risikoampel
FLI: Empfehlungen für Jäger
- Maßnahmenkatalog: Optionen für die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen im Seuchenfall (PDF-Dowenload)
- Was tun, wenn verendetes Schwarzwild mit ASP-Verdacht gefunden wird? (PDF-Download)
- Exemplarische Anwendung jagdlicher Maßnahmen im Seuchenfall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) (PDF-Download)
Bisher kein Fall von Afrikanischer Schweinepest in Deutschland
Dass die ASP seite Jahren auch für Deutschland eine Bedrohung ist, auch wenn die Seuchenherde bisher (Ausnahme Belgien) hunderte Kilometer entfernt waren, betonen Tierärzte und Landwirtschaftsverbände immer wieder. Das BMEL hat dazu diverse Aufklärungskampagnen gestartet. Insbesondere geht es um Reisende und Arbeitskräfte aus Osteuropa. Online sowie mit Flyern und Plakaten wird auch an Tank- und Rastplätzen informiert. Der Hintergrund: Mit ASP-kontaminierte Schweinefleischerzeugnissen können eine Infektionsquelle für Wildschweine sein. In Russland aber auch in Asien wurde ASP-Virus in Fleisch-/Wurstprodukten nachgewiesen.
- BMEL-ASP-Übersichtsseite mit Downloadmöglichkeiten von Infomaterial.
Quellen:
Pressemeldung des BMEL zum Ausbruch in Westpolen (15.11.2019)
Übersichtsseite Afrikanische Schweinepest des FLI mit zahlreichen weiterführenden Informationen