(jh) – „Afrikanische Schweinepest erreicht Polen“ – die Dramatik des Titels der NDR-Sendung passt nicht so ganz, denn ASP-Fälle in Polen gibt es schon seit Februar 2014 (31 Wildschweine/ 3 Hausschweine). Doch der aktuelle neue Nachweis bei einem Hausschwein in Polen macht deutlich: Es bleibt wichtig gerade die Landwirte für das unverändert bestehende ASP-Risiko zu sensibilisieren.
Der erneute ASP-Nachweis bei einem Hausschwein in Polen (OIE-Meldung) bringt das Thema wieder in die Medien. Der NDR erklärt kurz und knapp (in 2:50 min) das Problem. Besonders informativ ist das präzise Statement von Dr. Sandra Blome (ab Min 1:25). Sie erforscht als eine der deutschen ASP-Expertinnen seit sieben Jahren am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) die Tierseuche und erklärt, warum es noch keinen Impfstoff gibt: „Die Impfstoffherstellung ist besonders schwierig, weil sich das Virus in den Makrophagen vermehrt. Deshalb sind viele der traditionellen Impfstoffherstellungen fehlgeschlagen,“ sagt Blome. „Wir müssen uns deshalb auf gentechnische Methoden zurückziehen.“ Und da stecke die Forschung noch in den Kinderschuhen.
Landwirte: Jagd und Stall strikt trennen
Passend zum „Risiko-Vektor“ Mensch appelliert die Leiterin der Schweineklinik an der VetMed Uni Wien, Professorin Isabel Hennig-Pauka, an die Landwirte, ihr Hobby „Jagd“ und den Beruf „Schweinehalter“ unbedingt strikt zu trennen – denn 60 Prozent der bisherigen Ausbrüche von Klassischer Schweinepest (KSP) in Deutschland seien auf einen Erregereintrag durch Wildschweine zurückzuführen.
Leitfaden zur Probeentnahme bei Wildschweinen
Über den aktuellen Stand der ASP-Ausbreitung informiert das FLI auf seiner Webseite. Dort findet sich auch ein PDF-Dokument, dass über das vereinfachte Probenentnahme-Verfahren zur ASP-Früherkennung bei Wildschweinen informiert.