Es ist nicht „normal“ wenn ein Tier haarlos ist, gefaltete Ohren, keinen Schwanz oder dackelkurze Beine hat, betont die Bundestierärztekammer. Scheinbar niedliches Aussehen werde oft mit dem Leid der Tiere erzüchtet. Damit Tierbesitzer Qualzuchtmerkmale bei Katzen besser erkennen können, haben fünf Tierarztverbände ein neues Informationsfaltblatt mit Checkliste erstellt.
(BTK/PM) – „Kulleraugen und Faltohren: Nicht süß, sondern gequält!“ ist das Faltblatt betitelt, das fünf große veterinärmedizinische Verbänden gemeinsam erstellt haben, um Tierhalter über verschiedene Qualzuchtmerkmale bei Katzen aufzuklären.
Siehe auch: „Das ist doch krank“ –die Anti-Qualzucht-Kampagne der Tierärztekammer Berlin
„Qualzucht-Checkliste“ für Katzen
Die Broschüre informiert über Eigenschaften, die bei Qualzuchten häufig vorkommen und bietet den Tierhaltern dazu auch eine praktische Checkliste. Die sollten sie vor dem Kauf eines Tieres durchgehen.
„Zukünftige Tierhalter müssen sich darüber bewusst sein, dass aufgrund der vorhersehbaren Erkrankungen, erhebliche Tierarztkosten auf sie zukommen können“, sagt Dr. Uwe Tiedemann, BTK-Präsident und Kleintierpraktiker. Die Gesundheit der Tiere rückt vollkommen in den Hintergrund, denn mit Katzen, die gerade „in Mode“ sind, können Züchter und Vermehrer sehr hohe Gewinne erzielen. Perserkatzen mit dem typisch platten Gesicht haben beispielsweise häufig Tränenspuren neben der Nase, da wegen der Verkrümmung des Schädels die Tränen nicht abfließen können. Haarlose Katzen leiden an Unterkühlung und oft fehlen auch Tasthaare und Augenwimpern – wichtige Schutzmechanismen.
Lebenslanges Leiden
Die aufgezählten und noch viele andere extreme Ausprägungen optischer Merkmale führen häufig zu massiven, lebenslangen oder lebensverkürzenden Leiden, betont die BTK. Sie appelliert:
„Nur, wenn verantwortungslose Züchter keine Käufer mehr finden, werden wieder mehr gesunde Katzen angeboten werden. Deshalb: Niemals ein Tier aus Mitleid kaufen!“