Die norwegische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat die Regeln für die Einfuhr von Hunden nach Norwegen geändert wurden. Interessant vor allem für Tierschützer und Tierhändler. Hintergrund: Die Angst vor mitimportierten multiresistenten Keimen und Hundekrankheiten.
(hh) – Nach den neuen Regeln müssen Hunde seit mindestens sechs Monaten im Besitz eines Tierhalters im Herkunftsland sein und auch bei ihm untergebracht sein, bevor der Hund legal nach Norwegen gebracht werden kann. Damit soll sichergestellt werden, dass der Gesundheitszustand des Hundes den Bestimmungen über die Freizügigkeit von Heimtieren oder den Handel mit gesunden Tieren entspricht.
Krankheiten, multiresistente Keime und gefälschte Papiere
Hannah Joan Jørgensen vom Norwegian Institute of Public Health, Department of Bacteriology and Immunology, erläutert die Gründe für die Entscheidung. „Wir haben importierte Hunde mit multiresistenten Bakterien und Krankheiten wie Herzwurm und Leishmaniose beobachtet. Einige Hunde sind nicht oder falsch gegen Tollwut geimpft. In einigen Fällen besteht der Verdacht auf gefälschte Papiere“, berichtet sie.
„Fragwürdige Impfdokumente“ bei Kontrollen
Im Jahr 2017 führte das Veterinärinstitut ein Überwachungsprogramm durch, um das Vorhandensein von nicht endemischen Krankheiten bei importierten Hunden zu überprüfen. Von 72 Hunden, von denen die meisten aus Spanien stammten, wurden Blutproben genommen. Fünf der Hunde waren mit Leishmania infiziert und einer war positiv auf Herzwurm getestet. „Dieser Parasit wird nicht in Norwegen gefunden, aber das Land hat die Mückenarten, die als Vektoren dienen können. In den Sommermonaten ist es theoretisch möglich, dass sich der Herzwurm von einem importierten Hund auf norwegische Hunde ausbreitet.“
Laut den Impfbescheinigungen waren zwar alle Hunde gegen Tollwut geimpft – so, wie es bei der Einfuhr nach Norwegen sein sollte –, aber 8,6 % der Hunde hatten so niedrige Antikörperspiegel, dass die Gültigkeit des Impfdokumentes von der Behörde als „fragwürdig“ angesehen wurde.
Vor dem Import kranker, mit Leishmaniose infizierter Hunde, hat die Bundestierärztekammer gewarnt.