Mit über 3.200 Teilnehmern dürfte er einer der bestbesuchtesten Kongresse dieser Reihe gewesen sein – der World Buiatrics Congress (WBC) 2016 in Dublin. Aus Deutschland waren rund 320 Kollegen angereist, damit war die deutsche Delegation zahlenmäßig die stärkste nach Irland und Großbritannien. Erste Eindrücke und ein Bildergalerie.
von Annegret Wagner
Seit 1960 tagt der Welt-Rinderkongress alle zwei Jahre in einem anderen Land und hat im Durchschnitt 2.500 bis 3.000 Teilnehmer. Irland als diesjähriger Gastgeber tat mit dem Convention Centre Dublin einen Glücksgriff mit sehr zentraler Lage und gleichzeitig guter Flughafenanbindung. Die futuristische Architektur des Gebäudes mit seinen fächerförmig angeordneten Rolltreppen und der großen Glasfront bot schöne Rundumblicke auf die Wicklow-Mountains, den Liffey und die Innenstadt.
Das großzügige Auditorium mit guter Sicht und sehr bequemen Sitzen machte viele Vorträge zum Erlebnis. Leider boten die anderen Räume nicht immer genügend Platz für alle Fortbildungswilligen und der Sicherheitsdienst achtete streng darauf, dass die Räume nicht zu sehr überfüllt waren. Dadurch konnte nicht jeder Teilnehmer immer die Veranstaltung besuchen, die er auf seiner „Liste“ hatte. Das CCD verfügt leider nicht über flexible Wände, so dass die Veranstalter nicht kurzfrisitg auf den Andrang bei einigen Vorträgen reagieren konnten. Das Interesse der Kollegen an Lahmheiten oder der Antibiotikaproblematik war wohl im Vorfeld als weniger hoch eingestuft worden, als es tatsächlich der Fall war.
Liste der angemeldeten Tierärzte beim WBC Dublin: Deutschland war mit 320 Teilnahmern das am besten vertretene Land außerhalb des Vereinigten Königreiches.
Auffällig war das effiziente Catering: Obwohl alle Parallelveranstaltungen zu gleichen Zeit Pause hatten, gab es nie lange Warteschlangen bei der Essensausgabe – daran könnte sich manch deutscher Veranstalter orientieren. Und während in den – von der Industrie gesponsorten Abendveranstaltungen – Essen und Getränke aufgrund der vielen Teilnehmer nicht ausreichten, musste beim Mittagessen niemand hungern.
Fachliche Highlights
Eines der Highlights war der Vortrag von Prof. Dan Weary und Prof. Marina von Keyserlingk von der University of British Columbia. Die beiden Biologen haben an der Universität eine Forschungsgruppe für Tierwohl ins Leben gerufen und ihr Vortrag handelte von „Benchmarking Animal Welfare“. Für ihr Engagement zur Verbesserung der Haltungsbedingungen und der Gesundheit von Rindern erhielten sie im Anschluss an den Vortrag den „Ruminant Well-Being Award“ der Firma Boehringer Ingelheim.
Dr. Annegret Wagner (aw) hat in Gießen Tiermedizin studiert und arbeitet seit 1991 in der Großtierpraxis; seit 2005 niedergelassen in eigener Praxis mit Schwerpunkt Milchrind im Raum Rosenheim. Seit 2006 arbeitet sie auch als tiermedizinische Fachjournalistin. So hat sie für die VETimpulse die Nutztierthemen betreut und übernimmt diese Aufgabe auch bei wir-sind-tierarzt.de.
Um nicht zum Mia-san-mia-Bayer zu mutieren, schaut sie intensiv über den Alpenrand hinaus, vorzugsweise ins englischsprachige Ausland.
Kontakt: annegret.wagner(at)wir-sind-tierarzt.de
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