Die Fäkalien aus Flugzeugtoiletten als Frühwarnsystem für die Ausbreitung von Resistenzen und Infektionserregern nutzen – diesen interessanten Ansatz verfolgt das National Food Institut in Dänemark. Bei DNA-Tests fanden Sie unterschiedliche Resistenztypen und Errger, die jeweils aus Asien oder Nord-Amerika von Flugreisenden „importiert“ wurden.
(jh) – Bislang reagieren Behörden auf Infektionen eher retrospektiv: Wenn Mediziner bei einem Patienten eine Infektion feststellen und diese melden, wird versucht die „Wege“ (tracing in/tracing out) nachzuvollziehen. Zu diesem Zeitpunkt aber haben sich die Bakterien schon weiter verbreiten können. Dank moderner DNA-Bestimung, so glauben die Dänen, könne man aus den bei Intercontinentalflügen anfallenden Fäkalien bereits frühzeitig herausfiltern, welche Erreger oder resistente Keime „unterwegs“ seien.
Salmonellen aus Asien
Der globale Reiseverkehr ist ein wichtiger Verbreitungsweg von Krankheiten. 1,6 Milliarden Menschen sollen 2016 per Flugzeug reisen. In einer ersten Untersuchung der Abwässer von 18 Flügen aus Nord-/Süd-Asien und Nord-Amerika fanden die Dänen in allen Proben Keime mit Tetracyclin-, Makrolid und Beta-Lactam-Resistenzen – die aber je nach Herkunftsregion variierten. Auf Nord-Asien und Nord-Amerika-Flügen wiesen die Dänen mehr Clostridium difficile Bakterien nach als etwa auf Flügen aus Süd-Asien. Dafür fanden sich dort Salmonellen-Infektionen.