Pünktlich zum Europäischen Antibiotikatag 2014 legt Österreich seine Zahlen über den Antibiotikaverbrauch in der heimischen Nutztiermedizin für das Jahr 2013 vor: 54,98 Tonnen – und muss einen Anstieg von 3,3 Prozent (+1,76 Tonnen) gegenüber 2012 vermelden. Seit 2010 erfassen die Österreicher die Abgabemengen der Pharmaindustrie an die Nuztiertierärzte.
Das System ähnelt der deutschen Erfassung, den sogenannten DIMDI-Daten, nur geben die Österreicher nicht die Postleitzahlbezirke an, in die die Medikamente geliefert werden. Außerdem konzentrieren sie sich nur auf die wichtigsten lebensmittelliefernden Tiere (Rinder, Schweine, Geflügel, Schafe), ordnen die Zahlen aber keiner Tierart zu. Deutschland erhebt dagegen die Menge aller an Tierärzte abgegebener Antibiotika – auch für Kleintiere und Pferde. Ein direkter Vergleich – auch umgerechnet auf Tierzahlen – ist also nicht möglich.
Überwiegend orale Anwendung
95 Prozent der abgegebenen Antibiotika sind für die systemische Anwendung gedacht; 85 Prozent sind für die orale Anwendung bestimmt. Hier entstand sich auch der Mehrverbrauch gegenüber 2012. Die Anwendung von Antibiotika in der österreichischen Nutztiermedizin wie folgt auf die Wirkstoffgruppen:
Keine Erklärung für den Anstieg
Im ersten Vergleichszeitraum (2010/2011) hatten die Österreicher noch eine Reduktion um 8,6 Tonnen (-13,8%) gemeldet (62 Tonnen in 2010 / 53,4 Tonnen in 2011). Im Folgejahr (2012 / 53,2 Tonnen) war der Rückgang gegenüber 2011 nur noch gering. In 2013 stieg die Abgabemenge wieder (+ 3,3 % / 1.8 Tonnen). Warum, dafür liefert der Bericht keine Erklärung.