Wie lässt sich das Porcine Circovirus Typ 2 (PCV2) in der Praxis besser nachweisen? Per Serumprobe oder Sammelproben aus einem Kaustrick? Eine dänische Untersuchung favorisiert die Speichelprobe, auch wenn diese die individuelle Viruslast nicht genau erfasst.
(aw) – Eine PCV2-Diagnose ist bei Schweinen mittels Blutserum oder Speichelproben möglich. Aus Tierschutzgründen sollte man Speichelproben bevorzugen. Die Schweine müssen für die Probennahme nicht fixiert und damit auch nicht gestresst werden. Speichelproben lassen sich gewinnen, indem man Kaustricke in die Buchten eingehängt. Die Schweine zerkauen sie und anschließend kann der daran haftende Speichel untersucht werden.
Vergleich der Verfahren
Doch wie sicher lässt sich die Virenlast der Schweine anhand der Speichelproben im Vergleich zu Serumproben beurteilen? Das haben Gitta Blach Nielsen von MSD Animal Health Nordic aus Dänemark und Kollegen untersucht. Sie verglichen Speichelproben aus Gruppen mit 30 Schweinen und Sammelserumproben von vier bis fünf Schweinen aus einer 30er Gruppe. Solche Sammelproben sollen die Kosten bei der Diagnostik senken.
Speichelprobe deckt Neuinfektion eher auf
Sowohl die Anzahl positiv getesteter Gruppen als auch die Virenlast war in der Gruppe der Speichelproben höher. Außerdem schienen in den Versuchsbetrieben die Speichelproben Neuinfektionen in den Gruppen früher aufzudecken als Serumproben.
Serumproben bilden individuelle Virenlast besser ab
Speichelproben können allerdings – anders als Serumproben – nicht die tierspezifische Virenlast abbilden. Diese kann zwischen den einzelnen Schweinen stark schwanken und wird deshalb durch die individuellen Serumproben genauer erfasst.
Erst bei einer höheren Virenlast kommt es zum klinischen Krankheitsbild der PCV2, in den meisten Fällen verläuft die Krankheit subklinisch. Trotzdem wirkt sich die subklinische Infektion negativ auf die Leistung der Schweine aus und führt unter anderem zu schlechteren täglichen Zunahmen.
Kaustrick für Praxistest besser geeignet
Unter Praxisbedingungen seien Speichelproben zum Nachweis eines PCV2-Geschehens dennoch besser geeignet ist als die Serumproben, fassen die Autoren ihre Untersuchung zusammen.
Der einfache Grund: Über den Kaustrick werden wesentlich mehr Schweine (mindestens 80 Prozent einer Gruppe) erfasst als über Serum-Stichproben (15 bis 20 Prozent einer Gruppe). In der Praxis gehe es zudem zunächst lediglich um die Frage, ob überhaupt eine PCV2-Infektion vorliegt – und nicht um die genaue Erfassung der einzelnen Tiere und deren Krankheitsbelastung.