Jede zweite Katze über fünf Jahre leidet an FORL. Ursache für die schmerzhaften Zahnprobleme sind Störungen im Mineralstoffhaushalt. Nur mit Röntgenaufnahmen ist die Diagnose sicher zu stellen.
(hh) – FORLs (Feline odontoklastische resorptive Läsionen) sind weit verbreitete, sehr schmerzhafte Zahnprobleme, bei denen Odontoklasten die Zahnsubstanz entkalken. Odontoklasten sind körpereigene Zellen, die Dentin (Zahnbein) abbauen. Diese „Dentinfresser“ bewirken z.B. die natürliche Beseitigung der Wurzeln von Milchzähnen beim Zahnwechsel. Sie werden durch Zytokine aktiviert und bauen die Zähne vor allem im Übergangsbereich zwischen Zahnschmelz und Zahnzement ab. Als Ursache für FORL wird eine Störung im Mineralstoffhaushalt vermutet. Betroffen sind 25 bis 30 Prozent der Hauskatzen.
Die Bezeichnungen „neck lesions“ oder „Katzenkaries“ gelten als überholt. In Deutschland spricht man aktuell nur noch von „resorptiven Läsionen“ – weil auch Hund, Chinchilla und andere Tierarten betroffen sind.
Typische Symptome:
- Zahnfleischentzündung
- Fehlende oder abgebrochene Zähne
- wucherndes Zahnfleisch
- Defekte der Zahnkrone
Röntgenbilder erforderlich
Den tatsächlichen Zustand der Zähne zu beurteilen, ist allein durch Anschauen oder manuellem Untersuchen etwa mittels Sonde nicht ausreichend. Um Ausmaß und Typ der Läsionen richtig beurteilen zu können, sind immer Röntgenbilder erforderlich. Typ1 entsteht meist in Zusammenhang mit einer Entzündung der Mundschleimhaut. Typ2 entsteht zunächst ohne Entzündung und ohne Beteiligung des Zahnfachs. Röntgenbilder zeigen Knochenabbau in Zahn und Zahnwurzel.
Als Therapie wird meist die Extraktion empfohlen, vor allem um die Schmerzen zu beenden. Möglich ist aber auch das Auffüllen der Läsionen. Begünstigt wird FORL durch Zahnstein.
Zahnärzte vom Thonglor pet hospital in Bangkok berichteten beim 40. Welt-Kleintierkongress in Bangkok, dass erkrankte Tiere nach der Behandlung alle sechs Monate radiologisch nachuntersucht werden sollten, um weitere Schäden frühzeitig zu erkennen.