Hauskatzen töten Millionen Wildtiere – Besitzer leugnen

In Großbritannien töten Hauskatezn pro Jahr geschätzt 275 Millionen Wildtiere. In den USA kursieren Zahlen von bis zu vier Milliarden Vögeln. Naturschutzorganisationen bitten, Katzen wenigstens während der Brutzeit im Haus zu lassen – und stoßen auf Ablehnung bei den Katzenhaltern.

(Spektrum/hh) – Forscher der University of Exeter hatten die Jagdstrecken von 86 Katzen in zwei britischen Dörfern dokumentiert und die Ergebnisse mit den 45 Haltern besprochen. Sie rechneten hoch, dass in Großbritannien allein 55 Millionen Vögel Katzen zum Opfer fallen. Da die Katzen nur einen Bruchteil ihrer Beute nach Hause bringen und sie vor Ort verspeisen oder die Wildtiere erst später allein verenden, gehen die Forscher von einer hohen Dunkelziffer aus.

Katzen „natürlicher Bestandteil des Ökosystems“?

Die überwiegende Mehrheit der Besitzer lehne es aber ab, die Katzen präventiv im Haus zu behalten, selbst wenn diese mehrfach Vögel, Kleinsäuger oder Reptilien mit nach Hause brachten, berichtet Spektrum.de. Die Halter stuften die Beutezüge als „natürlichen Bestandteil des Ökosystems“ ein – was in Anbetracht der Tatsache, dass die Katzen gefüttert, umsorgt und medizinisch versorgt werden, natürlich Unsinn ist. Allein in Großbritannien besitzen knapp 25 Prozent der Haushalte insgesamt zehn Millionen Katzen.

In den USA gibt es inzwischen Kampagnen, die unter dem Stichwort „Cats Indoors“ zum Ziel haben, den Besitzern die Stubenhaltung schmackhaft zu machen. Argumentiert wird u.a. damit, dass sie dort seltener Opfer von Unfällen würden.

 

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