(jh) – Dass exotische Wildtiere als Schmuggelobjekt bei „Liebhabern“ in europäischen Terrarien enden, ist nicht neu. Dass sie aber dort „identifiziert“ und dann zurück in ihre Heimat gebracht werden können, dagegen schon. Bei zwei extrem seltenen neuseeländischen Grüngeckos gelang das Kunststück: Sie flogen nach fast sechs Jahren nach Neuseeland zurück.
Wahrscheinlich 2009 hatten Tierfänger die streng geschützten und seltenen Grüngeckos in Neuseeland gefangen und außer Landes geschmuggelt; sie landeten schließlich bei einem Privatmann in Niedersachsen. Seine Liebe zu exotischen Tieren und seine Geldnot wurden dem 45jährigen zum Verhängnis: Als er das Pärchen im Dezember 2013 via Internet verkaufen wollte, kamen ihm die Naturschutzbehörden auf die Spur. Die Polizei beschlagnahmte die Schmuck-Grüngeckos und brachte sie zunächst in den Kölner Zoo. Seither bemühen sich die Behörden um die Rückführung – was allerdings 15 Monate dauerte.
Fotos in Wissenschaftsdatenbank gespeichert
Das Besondere bei diesem Grüngecko-Fall: Neuseeländische Wissenschaftler hatten zumindest eines der beiden Tiere in freier Natur fotografisch dokumentiert. So konnte der im Internet angebotene Grüngecko dank der neuseeländischen Datenbank zweifelsfrei identifiziert werden. Zuletzt wurde er in freier Natur in Neuseeland im Herbst 2009 gesehen.
Grüngeckos kommen ausschließlich in Neuseeland vor und sind extrem ortstreu. Sie bringen pro Jahr nur ein bis zwei Junge zur Welt und werden bis zu 30 Jahre alt. Der Bestand an Grüngeckos ist in den vergangenen Jahren um 95 Prozent eingebrochen, berichtete das Bundesamt für Naturschutz (BfN). Wilddiebe und Schmuggler machen den Tieren das Leben in ihrer Heimat schwer. Der Preis für ein Paar liegt mittlerweile bei 7.000 Euro.