Im November vom Bundeskabinett beschlossen, jetzt offiziell ernannt: Der Tiermediziner, Professor Dr. Lothar H. Wieler, zuletzt geschäftsführender Direktor des Instituts für Mikrobiologie und Tierseuchen an der Freien Universität Berlin, übernimmt zum 1. März 2015 das Präsidentenamt im Robert-Koch-Institut (RKI). Er gilt als ausgewiesener Experte auf dem Gebiet antibakterieller Resistenzen. Ein Thema das Tier- und Humanmedizin zur Zeit gleichermassen vor Herausforderungen stellt.
Die Übergabe der Ernennungsurkunde erfolgte am 26. Februar 2015. Das RKI beschreibt die Qualitäten seines neuen Chefs wie folgt:
„Lothar Wielers Arbeitsgebiet sind Zoonosen, das sind Erreger, die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden. Neu auftretende Krankheitserreger stammen häufig aus dem Tierreich, dazu zählen zum Beispiel das MERS-Coronavirus, das SARS-Virus, Ebolaviren oder die landwirtschaftsassoziierten multiresistenten Staphylococcus aureus (la-MRSA). Wieler interessieren insbesondere die Mechanismen, die dazu beitragen, dass bakterielle Erreger verschiedene Wirte infizieren können.
Er forscht an Escherichia coli, Staphylococcus aureus und Staphylococcus pseudintermedius. Hierbei steht die Entwicklung molekularer Typisierungsmethoden im Vordergrund, mit denen innerhalb einer bakteriellen Spezies Zoonose-Erreger identifiziert werden. Mit Genom-Analysen und weiteren Verfahren untersucht er bakterielle Faktoren (Adhäsine, Invasine, Toxine, Moduline), die eine erfolgreiche Infektion im jeweiligen Wirt vermitteln. Ziel seiner Forschungsarbeiten ist es, Ansätze für Interventionsstrategien zu identifizieren.
Im Jahr 2010 wurde er als Mitglied in die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina zugewählt.“
Der derzeitige Amtsinhaber Prof. Dr. Reinhard Burger scheidet aus Altersgründen aus.
Neue Kontaktdatenseite von Prof. Lothar Wieler
Aktuelle Pressemeldung des RKI zum Wechsel des RKI-Präsidenten
Pressemeldung des Bundesgesundheitsministeriums aus November 2014