Professor Dr. Lothar H. Wieler, aktuell geschäftsführender Direktor des Instituts für Mikrobiologie und Tierseuchen an der Freien Universität Berlin, übernimmt zum 1. März 2015 das Präsidentenamt im Robert-Koch-Institut (RKI). Er gilt als ausgewiesener Experte auf dem Gebiet antibakterieller Resistenzen. Ein Thema das Tier- und Humanmedizin zur Zeit gleichermassen vor Herausforderungen stellt.
Einer der Forschungsschwerpunkte von Prof. Wieler sind Infektionen mit multi-resistenten Bakterien. Dem Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, den Tiermediziner Prof. Wieler als „international anerkannten Wissenschaftler im Bereich der Infektionsforschung“ zum Präsidenten des RKI zu ernennen, hat das Bundeskabinett am Mittwoch (19.11.2014) zugestimmt. Der derzeitige Amtsinhaber Prof. Dr. Reinhard Burger scheidet aus Altersgründen aus.
Professor Dr. Wieler wurde an der Ludwig-Maximilians-Universität München promoviert. Seit 1998 ist er Professor und aktuell geschäftsführender Direktor des Instituts für Mikrobiologie und Tierseuchen an der Freien Universität Berlin. Seine wissenschaftlichen Tätigkeiten an den Universitäten in München, Ulm und Gießen sowie Forschungsaufenthalte in den USA und Großbritannien konzentrierten sich auf die Mechanismen der Übertragung von Infektionserregern und deren krankheitsauslösenden Faktoren. Mittels Genom-Analysen entschlüsselt er die Entstehungsgeschichte und Verwandtschaft von Infektionserregern, wodurch Ausbruchsgeschehen unmittelbar nachvollzogen und somit schneller eingedämmt werden können. Einer seiner Forschungsschwerpunkte sind Infektionen mit multi-resistenten Bakterien, die zu den größten Herausforderungen in der Infektionsmedizin zählen.