Ferkel: Späteres Absetzen – bessere Zunahme

Saugferkel schon vor dem Absetzen spielerisch an "festes" Futter gewöhnen, dann fällt die Umstellung später leichter. (Foto: © WISiTiA/jh)

 Die Absetzphase bedeutet für Ferkel Stress. Drei Tipps zum Futterwechsel sorgen dafür, dass sie die Umstellung besser überstehen.

(aw) – Ferkel haben es nicht leicht. Wie würde ein Mensch reagieren, wenn man ihm von einem Tag auf den anderen sein Lieblingsgetränk (Muttermilch) wegnimmt und ihm ein bröseliges Zeug vorsetzt, das gut für ihn sein soll? Futterverweigerung, Protest, Niedergeschlagenheit – also genau so wie Ferkel es machen.
Damit die Phase des Absetzens nicht zum Alptraum für Ferkel und Züchter gerät, ist es nötig, die Ferkel rechtzeitig an festes Futter zu gewöhnen, betont Ernährungsexpertin Ph.D. Dari Brown.

Späteres Absetzen – bessere Zunahme

Ferkel, die beim Absetzen acht bis neuneinhalb Kilogramm wiegen, überstehen die Umstellung deutlich besser. Sie haben ihr Schlachtgewicht durchschnittlich 17 Tage früher erreicht als solche, die bereits mit vier bis fünfeinhalb Kilo von der Mutter abgesetzt werden und sich plötzlich an einen komplett anderen Speiseplan gewöhnen müssen.

Drei Tips für Züchter

Für die Züchter hat Dari Brown drei Tips parat:

  1. Ferkel an festes Futter gewöhnen: Ab dem fünften Tag vor dem Absetzen sollte den Ferkeln das zukünftige Futter angeboten werden und zwar etwa ein Kilo pro Wurf. Nach dem Absetzen erkennen die Ferkel das Futter dann in den Automaten wieder und fangen schneller an zu fressen. Wichtig ist, dass das Starterfutter hoch verdaulich ist und vom Geschmack und Geruch her an die Muttermilch erinnert. Dadurch akzeptieren Ferkel das Futter deutlich besser. Je schneller Ferkel nach dem Absetzen von der Mutter festes Futter aufnehmen, desto besser ist es für die Gesundheit und die Abwehrkräfte.
  2. Während der Umstellungsphase den Geschmack des Futters nicht verändern: Schmackhaftigkeit ist die wichtigste Eigenschaft eines Ferkelfutters, damit es in ausreichender Menge aufgenommen wird. Da sich im Leben des Ferkels schon genug andere Faktoren ändern, rät Brown dazu, wenigstens beim Futter Konstanz zu wahren und so den Verdauungstrakt nicht zusätzlich zu belasten.
  3. Futtermatten benutzen: Ferkel fressen gerne gemeinsam. Wenn Futter auf dafür vorgesehene Matten gestreut wird, finden die Ferkel es leichter und es können immer mehrere Tiere gemeinsam das Futter begutachten. Diese Matten können auch schon vor dem Absetzen verwendet werden, denn so finden die Ferkel bei ihren „Erkundungstouren“ das Futter auf dem Boden von alleine und lernen spielerisch, dass man es fressen kann. Allerdings muss darauf geachtet werden, dass niemals mehr als der Tagesbedarf der Tiere über Matten gefüttert wird, damit keine Reste übrig bleiben. Die Matten lassen sich problemlos reinigen und transportieren und eignen sich daher gut zum Anlernen der Ferkel.

Quelle: thepigsite.com

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