bpt-Kongress 2020 DIGITAL – Tierärzte entscheiden über berufspolitische Themen

Bleibt die Corona-Krise? Kommt jetzt die GOT-Novelle? Ist der Personalmangel das Nadelöhr der Praxiszukunft? Drei berufspolitische Themen haben bereits ihren festen Platz im Programm des bpt-Kongress 2020 DIGITAL. Das Thema der Live-Diskussion zum Kongressabschluss aber können Tierärztinnen und Tierärzte noch mitbestimmen – ein Überblick der berufspolitischen Themenauswahl.

Gastbeitrag in Zusammenarbeit mit bpt-Kongress 2020 DIGITAL

Berufspolitik ist eine Kernthema des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte (bpt). Deshalb ist sie – sowohl mit großen Live-Formaten, als auch in den on demand Vorträgen – ein wichtiger Bestandteil des bpt-Kongress 2020 DIGITAL (19.-25.11.2020).

Abstimmung: Welches berufspolitische Thema soll auf die Kongressbühne?

Worum es bei der berufspolitischen Live-Diskussion zum Kongressabschluss am 25. November gehen soll, darüber entscheiden Tierärztinnen und Tierärzte per Abstimmung. Vier Themen stehen zur Auswahl:

  • Das neue EU-Tierarzneimittelrecht (ab 2022) – Resistenzbekämpfer oder Bürokratiemonster?
    Bis 2022 muss die EU-Tierarzneimittelverordnung verpflichtend(!) in deutsches Recht umgesetzt sein. Das für Tierärzte zentrale Thema sind die Vorgaben für den Antibiotikaeinsatz: Es gibt Einschränkungen für bestimmte Wirkstoffe und es wird weitere Erfassungsdatenbanken auch für Pferde und Kleintiere geben.
    Droht also nach der TÄHAV-Novelle noch mehr Regulierung? Schränkt das EU-Recht die Therapiefreiheit ein? Experten beleuchten, ob und wie das EU-Tierarzneimittelrecht in die Praxis eingreift und worauf Praktiker sich vorbereiten müssen.
  • Fachkräftemangel in der Tierarztpraxis – Alles gut mit Tarifvertrag?
    Die Zahl der angestellten Tierärztinnen und Tierärzte wächst kontinuierlich Jahr für Jahr (aktuell: 9.200*). Sie sind auf dem Weg, die selbständigen Praktiker (12.000*) einzuholen. Trotzdem klagen diese über Personalmangel.
    Woran liegt das? Kann ein Tarifvertrag die Situation entschärfen? Oder braucht es andere Instrumente, um das Arbeitsfeld Tierarztpraxis attraktiver zu gestalten?
    (Das Thema Personalmangel wird auch beim Career Day auf der Jobmesse behandelt.)
  • Spezialist oder Allrounder – Was muss ein Praxisinhaber/in in Zukunft können?
    Die Humanmedizin macht es vor, die Tiermedizin folgt: Katzenkardiologe, Pferdezahnarzt, Bienendoktor – die Spezialisierungsmöglichkeiten werden immer größer. Fachtierarzt konkurriert mit Diplomate. Aber was ist mit den Erwartungen der Tierhalter? Verlangen sie mehr Expertise oder fehlt ihnen der „Allgemeinmediziner“, die Grundversorgung in der Fläche?
    Ein Austausch über die richtige Positionierung der Praxen im Markt der Zukunft.
  • Nagelprobe für die Tierliebe – Notdienstpflicht vs. Unwirtschaftlichkeit.
    Haben die neuen Notdienstgebühren die Lage verbessert? Oder kamen sie zu spät, denn noch immer geben Tierkliniken ihre Zulassung zurück und den 24/7-Notdienst auf. Können neue Notdienstmodelle wie ein zentraler Tierarztnotruf das Problem lösen?
    Eine Bestandsaufnahme der tierärztlichen Notdienstlandschaft im Spagat zwischen Ökonomie und ethischer Verantwortung.
Abstimmen können Tierärztinnen und Tierärzte bis zum 15. Oktober 2020 hier: ÜbersichtsseiteDirektlink zur Abstimmung.

Kongressauftakt mit Klöckner und Corona

Die ‚Corona-Krise in der Tierarztpraxis?‘ prägt als Kernthema die Auftaktveranstaltung zum bpt-Kongress 2020 DIGITAL am 19. November. Nach der Kongresseröffnung mit Bundeslandwirtschaftsministern Julia Klöckner dreht sich die berufspolitische Diskussion darum, wie die Praktiker durch die Krise gekommen sind und was sich aus dem Lockdown für die Zukunft lernen lässt?
War es überhaupt eine Krise? Oder kommt der wirtschaftliche Einbruch womöglich erst noch? Geht es den deutschen Tierärzten besser als den Praktikern in Frankreich oder Großbritannien? Wenn ja: Warum? Und vor allem: Was können und müssen Praxen tun, um krisenfest zu werden oder zu bleiben?
Das diskutieren bpt-Standespolitiker mit internationalen Gästen und Experten.

GOT-Evaluierung – Was halten Tierärzte davon?

Berufspolitische Themen finden sich auch im on demand Vortragsprogramm. Ob aktuelle Infos zum Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland oder die Perspektiven-Diskussion über die Gebührenordnung, denn: Wann kommt endliche eine neue GOT?
Das fragen sich die Praktiker seit Jahren. Zur Zeit läuft das politische Projekt „GOT-Evaluierung“. Die Bundesregierung hat dazu die sogenannte, „AFC-Studie“ zur Gebührenordnung beauftragt. Worum genau es dabei geht und welche Konsequenzen denkbar sind, zeigt diese Veranstaltung. Am Ende des on demand Vortrages können Praktiker per Online-Fragebogen das Projekt GOT-Evaluierung bewerten.

Berufspolitisch informiert ohne komplette Kongressteilnahme?

Wer sich nur über Berufspolitik informieren möchte, kann das tun, ohne das komplette Kongressprogramm buchen zu müssen:

  • Für alle berufspolitischen Veranstaltungen sowie die Vorträge im Ausstellerforum und auf der Jobmesse (Career Day) gibt es ein Extraticket – Kostenpunkt 10 Euro mit dem man außerdem auch die Fachmesse besuchen kann.
  • Den Zugriff auf sämtliche Fortbildungsinhalte (über 80 Stunden mit ATF-Anerkennung) und alle anderen Kongressangebote bietet das „All-In-Ticket“. 259 Euro kostet es für bpt-Mitglieder, ansonsten 373 Euro. Für ermäßigungsberechtigte Teilnehmer und Studierende gelten reduzierte Preise. (Anmeldemöglichkeit hier)
  • Nach der Kongresswoche (19.-25.11) haben die Nutzer mit diesem Ticket noch weitere 14 Tage bis zum 9. Dezember 2020 Zugriff auf alle Vorträge und die aufgezeichneten Live-Veranstaltungen.

Quellen:
bpt-Pressemeldung 1.10.2020
*Zahlen Deutsche Tierärztestatistik 2019 / gerundet

Dieser Beitrag entstand im Rahmen der Medienpartnerschaft von wir-sind-tierarzt und dem bpt-Kongress 2020 DIGITAL.
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