Immer wieder landen Patienten beim tierärztlichen Notdienst, die auch in den normalen Sprechzeiten hätten behandelt werden können. Die Bundestierärztkammer hat deshalb ein Faltblatt herausgegeben, das informiert: Was gilt bei Haustieren als Notfall und was ist dann zu tun.
(PM/BTK) – „Schnelle Hilfe für Hund, Katze & Co.“ ist das Faltblatt (PDF-Download hier) überschrieben, mit dem die Bundestierärztekammer Tierhalter über den Notdienst für Klein- und Heimtiere informiert. „Die Broschüre gibt Antworten auf häufige Fragen und Tipps, wie man einen Notfall erkennt und richtig damit umgeht“, sagt Dr. Uwe Tiedemann, BTK-Präsident und Kleintierpraktiker.
Denn es gibt ein Problem: Zu oft kommen Tierbesitzer in der Nacht und am Wochenende mit Bagatellen in den Notdienst. „Der Notfalldienst sollte aber Notfällen vorbehalten sein!“ Zeige ein Haustier schon seit einiger Zeit Symptome, die den Tierhalter nun plötzlich beunruhigen, sollte er überlegen, ob der Tierarztbesuch auch bis zum nächsten Werktag warten kann.
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Wie erkennt man einen Notfall?
Einen Notfall am eigenen Haustier zu erkennen, sei durch die emotionale Bindung der Halter nicht immer leicht, räumt die BTK ein. Routinebehandlungen, wie Impfungen oder Behandlungen von Erkrankungen, die bereits seit Längerem bestehen und nicht lebensbedrohlich sind, seien aber keine Notfälle.
Als Notfall gelten Unfälle, lebensbedrohliche Erkrankungen oder wenn das Tier starke Schmerzen hat (Symptome erkennen: siehe Abbildung). Die Notfallbehandlung soll den Patienten dann stabilisieren und, sofern er Schmerzen hat, diese lindern.
Notfälle sind teuer und werden noch teurer
Weil die Patienten im Notfalldienst nachts, an Wochenenden und Feiertagen versorgt werden, müsse dem Tierbesitzer bewusst sein: Die Kosten für eine Notfallbehandlung liegen um ein Mehrfaches über denen einer Behandlung innerhalb der normalen Sprechzeiten. Hauptgrund sind vor allem die hohen Personalkosten in der Nacht und am Wochenende.
Dass die aktuelle Gebührenordnung für Tierärzte den Notdienstenicht mehr kostendeckend abbildet, hat auch die Politik erkannt. Zum Jaheresbeginn 2020 könnten neue, deutliche höhere Notdienstgebühren in Kraft treten.
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