Europäischer Tierärzteverband mit neuem Präsidium

Das neue FVE-Präsidium (v.l.nr.): Prof. Dr. Stanislaw Winiarczyk (Polen), Rens van Dobbenburgh (Niederlande), bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder, Dr. Torill Moseng (Norwegen) und Dr. Thierry Chambon (Frankreich). (Foto: © FVE)

Der Europäische Tierärzteverband FVE hat turnusmäßig ein neues Präsidium gewählt. Mit  bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder stellt Deutschland jetzt wieder einen von vier Vizepräsidenten.

(FVE/bpt) – Bei der Frühjahrstagung des Europäischen Tierärzteverbandes (FVE) in Bratislava wählten die 200 Delegierten aus den 39 FVE-Mitgliedsorganisationen für die Wahlperiode 2019 bis 2021 ein neues Präsidium.
Neuer Präsident ist Dr. Rens van Dobbenburgh aus den Niederlanden. Er ist ehemaliger Nutztierpraktiker  und aktuell Chief Veterinairy Officer bei Henry Schein Animal Health Europe. Er folgt auf Dr. Rafael Laguens aus Spanien, der satzungsgemäß nicht mehr kandidieren durfte.
Neben bpt-Präsident Moder, einem Nutztierpraktiker, gibt es drei weitere Vizepräsidenten: Dr. Torill Moseng, Kleintierpraktikerin aus Norwegen, Dr. Thierry Chambon aus Frankreich, ebenfalls ein Kleintierpraktiker und Prof. Dr. Stanislaw Winiarczyk (Polen, Wissenschaft).

Das neue FVE-Präsidium (v.l.nr.): Prof. Dr. Stanislaw Winiarczyk (Polen), Rens van Dobbenburgh (Niederlande/Präsident), Dr. Siegfried Moder (Deutschland), Dr. Torill Moseng (Norwegen) und Dr. Thierry Chambon (Frankreich). (Foto: © FVE)

In seiner Zeit als FVE-Vizepräsident werde sich Moder für eine stärkere Zusammenarbeit mit dem Europäischen Parlament einsetzen und die Diskussionen über den Umgang mit Investoren intensivieren, teilt der Bundesverband praktizierender Tierärzte mit.
„Da dies für die meisten Kleintierpraktiker in ganz Europa ein sehr aktuelles Thema ist, ist es mir wichtig herauszukristallisieren, was diese Entwicklung für den Markt und die ‚freien Tierärzte‘ bedeutet“, betont Siegfried Moder.

Digitalsierung der Tiermedizin

Wichtig ist ihm auch, sich mehr mit der Digitalisierung im Veterinärberuf zu befassen: „Als FVE sollten wir uns ein genaues Bild davon machen, was draußen passiert und analysieren, welche Auswirkungen das auf unseren Beruf haben wird. Vor allem müssen wir uns auf die Telemedizin konzentrieren und eine gemeinsame Position entwickeln.“
Schließlich möchte Moder auch starke Stimme für die Nutztierpraxis sein. Auf diesem Bereich liege das größte politische Interesse. Und es gebe große Probleme bei der Suche nach jungen Menschen, die in Zukunft dort arbeiten wollten.

Europäische Praktiker ebenfalls mit neuem Präsidium

Auch die Führung des Europäischen Praktikerverbandes (UEVP) wurde neu gewählt. Neuer UEVP-Präsident ist Dr. Piotr Kwiecinski (Polen, Geflügel- u. Schweinepraktiker).

Europäische Tierarztthemen

Weitere Themen der FVE-Tagung waren:

  • Die Umsetzung der neuen EU-Tierarzneimittel-Verordnung (kritische Antibiotika, Internethandel),
  • Tierschutz – u. a. mit Verabschiedung von Positionspapieren zur Euthanasie von Pferden, Katzenkastration und Lahmheit von Rindern.

bpt-Präsidiumsmitglied PD Dr. Andreas Palzer zum aktuellen Stand der Umsetzung der „Isoflurannarkose bei Ferkeln in Deutschland“.
Intensiv diskutiert wurde laut bpt zudem der offiziell im September erscheinende FVE-Demografie-Bericht sowie die Folgen des Brexit.
Unabhängig von einem möglichen EU-Austritt bleiben die Tierarztverbände aus Großbritannien weiter FVE-Mitglieder. Die FVE-Frühjahrstagung 2020 findet denn auch auf Einladung der britischen Tierärzteverbände Royal College of Veterinary Surgeons (RCVS) und British Veterinary Association (BVA) in London statt.

Quellen:
FVE / bpt-Pressemeldung

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Über den Autor

Jörg Held

Jörg Held (jh) ist Journalist, Kommunikationswirt und Redaktionsberater mit 30 Jahren Berufserfahrung. Seit 2007 auch im Bereich Tiermedizin unterwegs, davon 5 Jahre als Redaktionsleiter der VETimpulse. Auch bei wir-sind-tierarzt.de leitet er die Redaktion und ist schwerpunktmäßig für berufspolitische Themen und die Nachrichten verantwortlich. Kontakt: joerg.held(at)wir-sind-tierarzt.de
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