In den letzten Wochen sind die Impfaktivitäten gegen das Blauzungen-Virus deutlich angestiegen. Aus Baden-Württemberg wird berichtet, dass im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung leider auch immer mehr Tiere BTV-positiv getestet wurden. Den scheinbaren „Infektionen“ liegen nachweislich oder vermutet Kontaminationen der Blutproben mit Impfstoff zugrunde.
(PM/hh) – Problematisch sind insbesondere Konstellationen, bei denen zunächst BTV-Impfungen im Bestand und anschließend Blutprobenentnahmen bei zu verbringenden Tieren durchgeführt werden. Auch wenn die Verbringungstiere, meist Kälber, nicht selbst geimpft werden, ist eine Verschleppung von Impfstoffresten – und damit des Impfvirus – über den Hautkontakt in die Blutproben möglich. Der Nachweis von BTV mittels PCR ist ein hochsensitives Verfahren, das auch kleinste Spuren des Blauzungenvirus feststellen kann.
Das Problem: Impfvirus kann dabei nicht von Feldvirus unterschieden werden.
Falsch positive Nachweise vermeiden – so geht’s
Um falsch positive Nachweise zu vermeiden, empfehlen die Behörden, folgende Hinweise zu beachten:
- Impfung und Probenahme wenn möglich nicht am selben Tag durchführen
- Unbedingt Reihenfolge einhalten: Immer zuerst die Probenahme und dann erst die Impfung vornehmen
- Wenn dies nicht möglich ist: bei Impfung Handschuhe anziehen und vor Blutprobenahme ausziehen und Hände waschen
- Reihenfolge bzw. Hygienemaßnahmen auch beim Wechsel zwischen Beständen einhalten
- Bei positiven / reaktiven BTV-Befunden in Beständen, in denen am selben Tag geimpft worden ist, zuständiges Veterinäramt sowie Untersuchungsamt informieren
Impfstoffe werden knapp
Den Herstellern zu Folge, neigen sich die Impfstoffvorräte dem Ende entgegen. Impfstoff für Rinder sei ausverkauft, Impfstoff für Schafe sei derzeit nur noch bei ZOETIS vorrätig.
Die Abklärung von BTV-Nachweisen, die auf eine Kontamination der Blutproben mit Impfstoff hindeuten, erfolgt mittels Nachproben der betroffenen Tiere im Abstand von rund einer Woche nach der ersten Probenahme.