Blutproben sind stressig für Ferkel. US-Kollegen schlagen eine Alternative vor: Sie sammeln Blut, das beim Schwänzekürzen oder der Kastration anfällt. Die Aussagekraft sei – etwa beim PRRS-Monitoring – gleichwertig.
(aw) – Zur Überwachung des Gesundheitsstatus in Sauenbeständen ist es unter Umständen nötig, Blutproben von Ferkeln zu untersuchen, etwa im Rahmen eines PRRS-Monitorings. Das aber stresst sowohl Ferkel als auch den Tierarzt/Landwirt. Will Lopez und Kollegen von der Iowa State University haben daher eine neue Methode zur Untersuchung von Blutproben bei Ferkeln getestet: Sie verwenden Blut, das in den ersten Lebenstagen ohnehin anfällt, wenn die neugeborenen Ferkel die Schwänze gekürzt bekommen und kastriert werden.
Probensammlung im Eimer
Die amerikanischen Kollegen haben für ihre Probensammlung einen sauberen, nicht mit organischem Material des jeweiligen Betriebs verunreinigten Plastiksack in einen ebenfalls sauberen Eimer gegeben. Danach haben sie eine flüssigkeitsdurchlässige Membran (Gaze) auf den Eimer gespannt. Sie platzierten die abgetrennte Schwanzspitzen und Hoden auf der Gaze, so dass Restblut in dem Eimer aufgefangen werden konnte.
Diese Blutproben von jeweils allen Tieren, die an einem Tag behandelt wurden, verglichen die Tierärzte mit jeweils dreißig gepoolten Blutproben, die Ferkeln im etwa gleichen Alter auf herkömmlich Art intravenös entnommen wurde. In den USA gibt es ein Monitoring-Programm für PRRS, das den Umfang von dreißig Blutproben von nicht-abgesetzten Ferkeln vorschreibt.
„Sicher und weniger irritierend“
Die Kollegen kommen zu dem Ergebnis, dass die Wahrscheinlichkeit, PRRSV RNA in den aufgefangenen Blutproben nachzuweisen, größer ist, als in Serumblutproben nach venöser Entnahme. Sie halten daher ihr Verfahren für sicher und deutlich weniger belastend für die Ferkel als eine Blutprobenentnahme.
Bei älteren Schweinen wird zum Virusnachweis mit Kaustricken gearbeitet, um Speichel zu gewinnen. Doch bei Saugferkeln haben sich Kaustricke nicht bewährt.