Der neue Gesundheitsminister Jens Spahn wünscht sich ein effektiveres Gesundheitswesen – ohne dafür sehr viel Geld aufzuwenden. Von Apothekern erwartet er, dass sie mehr Kompetenz als Heilberufler einbringen. Die wollen jetzt impfen.
(PM/hh) – Der Vorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK), Dr. Stefan Hartmann, sieht das als „Steilvorlage“. Mehr Kompetenz in der Primärversorgung der Bevölkerung durch das Impfrecht sei genau der richtige Ansatz. In anderen Ländern wie Großbritannien oder der Schweiz sei das Impfen in der Apotheke problemlos möglich.
„Impfrecht“ im Tausch gegen das „Dispensierrecht“
In einer kürzlich veröffentlichten Online-Umfrage der DAZ hätten sich 73 Prozent der Apotheker für das Impfrecht ausgesprochen. Gerade die jüngsten Erfahrungsberichte von Schweizer Apothekern unterstrichen, dass es nur Befürworter für das Impfen in der Apotheke gebe. Politik, Bevölkerung und Ärzte dort betonten die Vorteile dieser Regelung. „Wenn wir Jens Spahn ernst nehmen und nicht nur von Kompetenz reden, dann ist das Impfrecht ein guter Einstieg in eine selbstbewusstere Rolle im Gesundheitsmarkt“, ist sich der BVDAK- Vorsitzende sicher.
Viele Apotheker haben indes Sorge, dass die Mediziner quasi „im Gegenzug“ das Dispensierrecht fordern könnten.
Nicht angestrebt werde von der Standesführung, ärztliche Leistungen zu ersetzen oder mit Ärzten zu konkurrieren. Wie mit Impfzwischenfällen zu verfahren ist, sagt der BVDAK- Vorsitzende in seiner Stellungnahme nicht. Und auch nicht, ob als nächstes das Impfrecht für Tiere eingefordert wird.