Rinder-TBC-Verdacht: Vorarlberg sperrt fünf Betriebe

Tradition mit Risiko: In den Alpenregion weiden Rinder über den Sommer auf Almen. Dabei kann es zum TBC-Erregeraustausch mit Rotwild kommen. (Foto Almabtrieb / © pixabay)

Seit Jahren gibt es im Dreiländereck Österreich, Deutschland, Schweiz immer wieder Fälle von Rinder- und Rotwild-TBC. So meldet Österreich ganz aktuell erneut die Sperre von fünf Rinderbetrieben wegen TBC-Verdachtes. In der Schweiz erbrachte das Rotwildmonitoring dagegen keine TBC-Nachweise. Auf der deutschen Seite laufen seit Oktober 2017 und noch bis April 2018 TBC-Tests in rund 700 Rinderbetrieben im südlichen Oberallgäu.


(jh/PM) – Das österreichische Bundesland Vorarlberg meldet aktuell fünf  TBC-Verdachtsfälle aus Rinderbetrieben: vier im Montafon und einen in Dornbirn. Im Klostertal waren die Befunde sämtlicher Betriebsuntersuchungen dagegen negativ.
Auch die Untersuchungen des Rotwildbestandes seien mehr oder weniger abgeschlossen – mit einem erfreulichen Rückgang der Fallzahlen, insbesondere im Klostertal. Die vergangenes Jahr befürchtete Ausweitung des betroffenen Gebietes sei ausgeblieben. Allerdings habe die TBC-Infektion auf gewisse Bereiche des hinteren Montafons übergegriffen. In einem letztes Jahr erstmals betroffenen Gebiet gab es erneut mehrere positive Fälle. Ebenfalls einen positiven Fall gab es im Bezirk Bregenz nahe der Grenze zum Allgäu.

Zuversichtlich, dass TBC-Verdachtsfälle weniger werden – Interview mit Vorarlbergs Landesveterinär Norbert Greber (Vorarlberger Nachrichten)

Schweiz: Keine TBC-Nachweise beim Rotwild

Zeitgleich legte die Schweiz ihren Abschlussbericht 2017 für das TBC-Monitoring beim Rotwild vor: Im angrenzenden Fürstentum Lichtenstein und der Ostschweiz gab es demnach keinen TBC-Nachweis. Da in Österreich aber immer noch Fälle von Tuberkulose beim Rotwild vorkommen, sehen die Schweizer weiter ein Risiko, dass die Tierseuche eingeschleppt werden könne.

Deutschland testet 700 Betriebe

Auch Deutschland testet: Seit Ende Oktober 2017 bis April 2018 werden auf der deutschen Seite im südlichen Oberallgäu zunächst alle Tiere über 24 Monate in rund 700 Betrieben auf Tuberkulose-Erreger untersucht. Je nach Ergebnis wolle das Landratsamt die Untersuchungen gegebenfalls auch auf den nördlichen Landkreis ausweiten, berichtete der Bayerische Rundfunk schon im Oktober. Zuletzt hatte es im Mai 2017 in der Region einen TBC-Nachweis bei Rindern gegeben.
Beim Rotwild-Monitoring hatte es zuletzt (April 2017) bei mehr als 2.500 Proben nur einen positiven Befund gegeben. Dennoch setzt auch Deutschland das TBC-Wildtiermonitoring fort.

Quellen – im Artikel verlinkt und:
Pressemeldung Bundesland Vorarlberg (26.1.2018)
Gesundheits-Monitoring Wild / Schweiz

weiterführende Links:
Handbuch Tuberkulose bei Wild (Schweiz / PDF-Dowload)

Teilen
Über den Autor

Jörg Held

Jörg Held (jh) ist Journalist, Kommunikationswirt und Redaktionsberater mit 30 Jahren Berufserfahrung. Seit 2007 auch im Bereich Tiermedizin unterwegs, davon 5 Jahre als Redaktionsleiter der VETimpulse. Auch bei wir-sind-tierarzt.de leitet er die Redaktion und ist schwerpunktmäßig für berufspolitische Themen und die Nachrichten verantwortlich. Kontakt: joerg.held(at)wir-sind-tierarzt.de
Web Design MymensinghPremium WordPress ThemesWeb Development

Wildtiere: Hilfe kann auch Leid bedeuten

9. März 20169. März 2016
Ein Faltblatt gibt Tipps zum Umgang mit Wildtieren. (©Landestierschutzbeauftragte Hessen / Erni/Fotolia.com)„Wildtiere brauchen in den aller seltensten Fällen menschliche Hilfe," sagt die Landestierschutzbeauftragte Hessen. Was tun kann, wer ein Wildtier findet – oder aber auch besser lassen sollte – erklärt ein Flyer, den Dr. Madeleine Martin zusammen mit der Landestierärztekammer Hessen herausgegeben hat. (mehr …)