Sowohl der Fuchsbandwurm, als auch der Dunkersche Muskelegel (Alaria alata) sind für Menschen gefährliche Parasiten. Beide werden regelmäßig bei Marderhunden gefunden. Waschbären sind dagegen bisher weitestgehend parasitenfrei.
(PM/aw) – Maderhunde und Waschbären gehören zu den sogenannten invasiven Arten. Sie sind eigentlich nicht in Deutschland heimisch, wurden aber eingeschleppt und breiten sich zunehmend aus. Welche Parasitenlast tragen sie und was bedeutet das für Menschen und Haustiere? Das fragten Forscher der Vetmed-Uni Wien.
Marderhunde tragen die gleichen Parasiten wie Füchse
Während Waschbären bis jetzt so gut wie keine Endoparasiten tragen, können Marderhunde mit Füchsen verglichen werden, fanden die Biologen heraus. Sie verglichen die Parasitenlast von acht Waschbären und 13 Marderhunden. Dabei konnten sie den Fuchsbandwurm beim Marderhund vor allem im Westen des Landes nachweisen und Alaria alata bei Funden im Osten Österreichs. Fuchs und Marderhund sind näher verwandt, obwohl sich Waschbären und Marderhunde deutlich ähnlicher sehen.
Fuchsbandwurm am meisten verbreitet
Auch die Tierärztliche Hochschule Hannover hatten 2016 bei Marderhund und Fuchs bereits ähnliche Parasitenlasten nachgewiesen. Dort untersuchte man 77 Füchse, 7 Marderhunde und 19 Steinmarder aus Schleswig-Holstein: Zwei Drittel aller Füchse und vermutlich auch der Marderhunde (keine genau Angabe aufgrund der geringen Gruppengröße) beherbergten Parasiten mit zoonotischem Potential, allen voran den Fuchsbandwurm (siehe Tabelle unten). Steinmarder spielen dagegen genau wie Waschbären in der TiHo-Untersuchung mit Blick auf Parasiten, die für Menschen gefährlich werden können, keine besondere Rolle.
Der Marderhund sei aber eindeutig ein zusätzlicher Überträger fuchstypischer Parasiten mit Zoonosepotential und sollte regelmäßig kontrolliert werden, sagen beide Universitäten.