Über 80.000 Hunde sollen – tot oder lebend – jährlich auf dem Moran Market in Segonam City als Fleischlieferant verkauft worden sein. Jetzt wird der größte Hundefleischmarkt Südkoreas geschlossen.
(jh) – Auf Moran Market Markt werde etwa ein Drittel des südkoeranischen Hundefleisches gehandelt, berichtet die Tierhilfsorganisation Human Society International (HSI): Demnach würden pro Jahr in dem Land rund 240.000 Hunde in Küchen enden.
Stadt fördert Umbau
Alle 22 Hundefleischhändler sollen, schreibt der Korea Herald, ihre Schlachtstätten und Käfige bis Mai 2017 abgebaut haben. Käufer konnten vor Ort lebende Hunde aussuchen und schlachten lassen. Moran Market war so zum grausamen Symbol für Tierschützer weltweit geworden. Die Stadt sah einen Imageschaden und fördert jetzt den Ausstieg finanziell. Die Händler erhalten Zuschüsse, um für ihre Läden auf dem traditionsreichen Markt neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.
Grauzone Hundfleischhandel
Hundefleisch wird in Korea in einer Grauzone gehandelt. Hunde fallen nicht unter die Nutztierverordnung, der Fleischhandel kann also nicht über das Lebensmittelrecht reguliert werden. Gleichzeitig gibt es aber auch kein ausdrückliches Verbot, Hundefleisch zu vermarkten.
Die Südkoreanische Tierschutzvereinigung begrüßt die angekündigte Schließung, mahnt aber: Man müsse genau beobachten, ob die Händler auch wirklich aussteigen. Es sei ein langer Weg bis zum Ende der traditionsreichen „Dog Meat Industrie“. Die Stadtverwaltung solle weitere Schritte zum Verbot einleiten.
Imagewandel: Hunde werden Haustiere
Das Modell der Ausstiegsförderung wird auch schon bei Fleisch-Hundezuchtfarmen eingesetzt. Bei fünf Farmen sei es bisher gelungen, sie zum Ausstieg zu bewegen, berichtet HSI.
Antrieb und Ziel zugleich ist ein Imagewandel in Südkorea: Auch dort steigt die Zahl der Haustiere stetig. Tierschützer hoffen, dass der Wandel vom „Fleischhund“ zum „Haushund“ sich beschleunigt und die Branche diskreditiert.