US-Wissenschaftler haben einen neuen Behandlungsansatz für felines Asthma erprobt. Mit aus Fettgewebe gewonnenen mesenchymalen Stammzellen waren sie erfolgreich. Unklar ist aber noch warum genau.
(aw) – Felines Asthma ist eine chronische, in der Regel durch Allergien ausgelöste Erkrankung bei Katzen. Sie führt zu Bronchokonstriktion, Hypertophie der glatten Muskulatur der Bronchien und eosinophiler Entzündung der Luftwege. In der Regel helfen Glukokortikoide bei der Therapie, wie die Gabe von (Langzeit)-Prednisolon per os oder systemisch. Bei kooperativen Katzen ist auch eine Behandlung mittels Inhalation möglich. Dadurch lassen sich die Wirkstoffmengen reduzieren. Der Nachteil: Eine Langzeittherapie mit Glukokortikoiden kann zu erheblichen Nebenwirkungen führen und ist daher wenig befriedigend.
Stammzellen aus Fettgewebe
Für ihren neuen Behandlungsansatz setzen PhD Carol Reinero und ihre Mitarbeiter (University of Missouri, USA) auf mesenchymale Stammzellen. Die haben sie aus Fettgewebe gewonnenen.
Nachdem sie bei den Versuchskatzen eine allergische Reaktion ausgelöst hatten, erhielten die Tiere im Verlauf von 130 Tagen fünf Infusionen mit mesenchymalen Stammzellen. Dabei steigerten die Ärzte die Dosierung von 2 x 106 bei der ersten auf bis zu 1 x 107 bei der fünften Behandlung.
Normalwerte nach neun Monaten
In den ersten Monaten zeigten sich wenig Veränderungen: Die Konzentration von Eosinophilen in den Luftwegen blieb genauso hoch wie die den Kontrollkatzen. Und auch die anderen Parameter wie Wanddicke der Bronchien oder Lungendämpfung zeigten keine Verbesserung.
Doch bei einer weiteren Untersuchung neun Monate nach Auslösung der Allergie waren die Konzentrationen von Eosinophilen in den Luftwegen bei den behandelten Katzen wieder im Normalbereich: sechs Prozent; der Normalwert ist kleine 17 Prozent. Darüber hinaus hatte sich die Verdickung der Bronchienwände signifikant gegenüber den unbehandelten Tieren zurück gebildet.
Bei den nur mit einem Placebo versorgten Katzen waren die Werte dagegen weiterhin erhöht (20 Prozent).
Welche immunologischen Mechanismen wirken?
Bisher haben die US-Wissenschaftler aber noch keine Hinweise darauf, welche immunologischen Mechanismen der beobachteten Wirkung von mesenchymalen Stammzellen zugrunde liegen. Trotzdem halten sie den Behandlungsansatz für Erfolg versprechend.