Bauern lieben Social-Media

"Bin im OP. Meld' mich später!" Auch für Tierärzte unverzichtbar: Social Media.

Landwirte sind in den sozialen Medien sehr aktiv – sowohl privat als auch beruflich. Bemerkenswert: Die Bedeutung von Social Media nimmt mit der Größe des Unternehmens zu. Beruflich dient das Internet vor allem als Informationsquelle, aber auch zur politischen Kommunikation.

(aid/hh) – Social Media ist natürlich auch in der Landwirtschaft präsent. Jeder zweite Betrieb ist in virtuellen Netzwerken unterwegs. Die Plattformen werden beruflich genutzt, um informiert zu sein und mit Kollegen in Kontakt zu bleiben.

Bedeutung nimmt mit Größe zu

„Interessanterweise gab es je nach Agrarsektor deutliche Unterschiede“, so die Autoren. „Mit mehr als 52 Prozent liegen die Milchviehhalter in der Social Media-Nutzung weit vorn. Landwirte, die Obst, Gemüse oder Getreide anbauen (45 %) und Betriebe mit Schweine- und Geflügelhaltung (41 %) bewegen sich dagegen seltener online.“

Die Bedeutung von Social Media nimmt mit der Größe des Unternehmens zu. Wenn die Betriebe über eine Fläche von 20 bis 50 ha verfügen, liegt die Nutzung bei lediglich 41 Prozent. Bei einer Größe von 50 bis 100 ha sind es bereits 51 Prozent und bei über 100 ha 59 Prozent.

Halb privat, halb beruflicher Alltag

Die beliebtesten sozialen Medien der Landwirte sind WhatsApp (79 %), Facebook (56 %) und YouTube (46 %). Diskussionsforen und Blogs haben mit neun und sechs Prozent eine geringere Bedeutung. Fast die Hälfte nutzt die sozialen Medien aus privaten Gründen. Aber auch für den beruflichen Alltag haben sie Online-Medien eine große Bedeutung: Die Landwirte lesen online Agrarnachrichten (45 %), tauschen sich mit Berufskollegen aus (41 %) und sammeln Informationen zu Produkten und Maschinen (38 %). Immerhin jeder Zehnte macht im Netz Werbung für sein eigenes Erzeugnis oder den eigenen Betrieb.

Politische Kommunikation

Eine kleine Gruppe Landwirte nutzt das Netz auch zur politischen Kommunikation „von unten“: „Bauer Will“ etwa tritt per Blog in direkten Dialog mit den Konsumenten und hat es so schon zu einiger Bekanntheit inklusive TV-Auftritte gebracht.

Als Gruppe „Massentierhaltung aufgedeckt“ berichten einige Landwirte aus ihren Ställen und wollen „aufdecken“, dass sie eben keine herzlosen Massentierhalter sind.

Tierärzte nutzen Social Media häufig zur Kundenkommunikation

"Wofür können Tierärzte Social Media nutzen?" fragt der Desaster Zukunftskreis - und hält eine interessante Präsentation vor.

„Wofür können Tierärzte Social Media nutzen?“ fragt der Dessauer Zukunftskreis – und hält eine interessante Präsentation vor.

Sozial-Media-aktiv sind (natürlich) auch Tierärzte. Bis vor wenigen Jahren konzentrierten sie sich auf wenige Foren, heute gibt es auch einige Plattformen bei Facebook & Co. Sie reichen vom Informationsaustausch zu medizinischen Fragen, Diskussionen zu Studium und Beruf bis hin zu Plattformen für Vet-Eltern.

Im Gegensatz zu Landwirten nutzen Tierärzte das Internet aber auch als Marketinginstrument. Praxisberater Raphael Witte von Ruhmservice sagt: „Durch einen Social Media Dialog stärken Sie die Kundenbindung, gewinnen neue Kunden und erweitern bestenfalls auch Ihre Zielgruppe. Seien Sie dort, wo Ihre Kunden sind!“

Als Tierarzt auf Facebook? Tips vom Dessauer Zukunftskreis.

 

Teilen
Über den Autor

Dr. Henrik Hofmann

Dr. Henrik Hofmann (hh) betreibt seit 1995 eine eigene Tierarztpraxis in Butzbach. Er ist Fachtierarzt für Allgemeine Veterinärmedizin und hat die Zusatzbezeichnung Akupunktur. (www.tierundleben.de) Als Autor und Redakteur hat Hofmann in etlichen Zeitschriften und Zeitungen rund ums Tier geschrieben. Bei wir-sind-tierarzt.de betreut er schwerpunktmäßig Medizinthemen, den Bereich Praxismanagement und die Rubrik Mensch-Tierarzt. Außerdem steuert er die SocialMedia-Aktivitäten und leitet die Bildredaktion. Zuletzt ist sein Buch „Tieren beim Sterben helfen – Euthanasie in der Tierarztpraxis“ erschienen. Kontakt: henrik.hofmann(at)wir-sind-tierarzt.de
Web Design MymensinghPremium WordPress ThemesWeb Development

Wildtiere: Hilfe kann auch Leid bedeuten

9. März 20169. März 2016
Ein Faltblatt gibt Tipps zum Umgang mit Wildtieren. (©Landestierschutzbeauftragte Hessen / Erni/Fotolia.com)„Wildtiere brauchen in den aller seltensten Fällen menschliche Hilfe," sagt die Landestierschutzbeauftragte Hessen. Was tun kann, wer ein Wildtier findet – oder aber auch besser lassen sollte – erklärt ein Flyer, den Dr. Madeleine Martin zusammen mit der Landestierärztekammer Hessen herausgegeben hat. (mehr …)