Die diesjährigen Tests auf Rinder-TBC haben in Österreich zehnmal so viele positive Tiere entdeckt als in den Vorjahren: Der TBC-Erreger wurde in insgesamt 13 Betrieben bei 30 Tieren nachgewiesen. 95 Rinder wurden getötet.
(jh/PM) – Insgesamt haben Veterinäre im Risikobundesland Vorarlberg im Jahr 2016 8.700 Tiere untersucht. Diese verteilten sich auf 706 Bestände beziehungsweise 62 Gemeinden des Landes. Dazu kommen noch Untersuchungen von 930 Kontakttieren in 112 Beständen. Tiere außerhalb der Risikogebiete müssen untersucht werden, wenn es Tierkontakte zu einem Bestand mit nachgewiesener Tuberkulose gegeben hat.
Zehnmal mehr bestätigte Rinder-TBC-Fälle
Das Bundesland hält dabei fest, dass „heuer wesentlich mehr Rinder von der TBC-Infektion betroffen (waren) als in den letzten Jahren“. Bei den Reihenuntersuchungen 2014/2015 hatte es nur sieben Verdachts- und letztlich drei bestätigte TBC-Fälle gegeben (bei 51.000 getestete Tiere).
Im Zuge der Untersuchungskampagne 2016 wurden 30 infizierte Rinder gefunden und insgesamt 95 Tiere mussten getötet werden, wobei allein 64 auf das Konto von Bestandskeulungen gehen. Die Kosten aller Untersuchungen belaufen sich auf ca. 110.000 Euro, zusätzlich hat der Bund rund 170.000 Euro an Entschädigungen für die getöteten Rinder geleistet.
Ein Betrieb weiter gesperrt
Die TBC-Untersuchungen in Vorarlberg sind jetzt de facto abgeschlossen. Nur in einem Betrieb kann aufgrund der Fristen die abschließende Nachuntersuchung erst im September 2016 stattfinden. Auch hier war die erste Nachuntersuchung negativ verlaufen. Dieser Betrieb bleibt aber weiter gesperrt.
Jagd auf Rotwild begonnen
Mittlerweile hat die Jagd auf Rotwild begonnen und begleitend dazu die Untersuchung einer Stichprobe des erlegten Wildes im Rahmen eines Monitorings. Die Jagd sowie die Untersuchungen konzentrieren sich dabei insbesondere auf die Risikogebiete im Klostertal und im Silbertal, wo in den Kern- und Randgebieten auch die gesamte Rotwildstrecke auf den TBC-Erreger untersucht wird.
Das Rotwild gilt als Träger der TBC-Infektion. Im Klostertal, wo es in der Vergangenheit zahlreiche Übertragungen auf Rinder im Zuge der Alpung oder Weidehaltung gegeben hat, wurde der Wildbestand bereits durch die Jagd deutlich reduziert. Deshalb sind die Behörden „vorsichtig optimistisch“, die Ausbreitung eindämmen zu können.