Appetitlosigkeit beim Hund ist ein klares Alarmsignal. Dagegen haben Amerikaner nun ein Medikament entwickelt. Doch meist stecken Krankheiten dahinter, die zunächst ausgeschlossen werden sollten.
von Henrik Hofmann
Die Einstellung mancher Hundesitzer, „der kann ruhig ein paar Pfund weniger auf den Rippen haben“ ist bei kranken Tieren nicht ungefährlich. Denn bei Krankheit baut der Körper weniger Fett als Eiweiß-Reserven Eiweiß ab. Appetitlosigkeit ist eine häufige Begleiterscheinung bei Erkrankungen. Sie kann sowohl in Verbindung mit anderen Symptomen als auch als einziges Anzeichen auftreten. Wichtig ist herauszufinden, ob es sich um eine vorübergehende Laune oder um ein ernsthaftes Problem handelt. Gründe für Inappetenz können beispielsweise
- Zahnprobleme
- hormonelle Imbalancen
- Schmerzen
- Infektionen
- Tumorerkrankungen
- Leber- oder Nierenerkrankungen
- neurologische Erkrankungen
- Herzerkrankungen
sein.
Hormon macht Appetit
Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) hat nun ein appetitanregendes Hormon zugelassen. Der Wirkstoff ist Ghrelin. Ghrelin ( Growth Hormone Release Inducing „Wachstumshormonfreisetzung einleitend“) ist ein appetitanregendes Hormon. Es wird in der Magenschleimhaut und im Pankreas produziert und in Hypophyse und Hypothalamus aktiviert. Neben der Appetitanregung hat das Hormon eine Reihe anderer Wirkungen. Es regelt unter anderem die Freisetzung von Wachstumshormonen, wirkt anxiolytisch (antidepressiv!) und ist angeblich an der Ausbildung einer Alkoholsucht mit beiteiligt.
Ob das Medikament den Deutschen Markt erreichen wird ist ungewiss. Die Hersteller wären sicher begeistert. Sie sagen, weltweit litten 10 Millionen Hunde unter Appetitmangel. Sicher ist aber, dass immer zuerst nach einer organischen Ursache für Inappetenz gesucht werden muss.