Das FLI hat bei weiteren Bunt- und Schönhörnchen das auch für Menschen gefährlich Borna-Virus 1 nachgewiesen. Ein „Steckbrief Bunthörnchen“ informiert Tierärzte und Tierhalter über die Risiken.
(jh/PM) – Das auch für Menschen gefährliche Bunthörnchen-Bornavirus 1 (Variegated Squirrel 1 Bornavirus, VSBV-1) hat das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) Anfang 2016 erneut sowohl bei Hörnchen aus Zoos als auch von privaten Züchtern nachgewiesen. Dabei waren neben Bunthörnchen auch verschiedene Schönhörnchen-Arten betroffen. Das FLI rät Tierhaltern deshalb zur Lebenduntersuchung aller Bunt- und Schönhörnchen.
In einem „Steckbrief Bunthörnchen Borna-Virus 1“ informiert das FLI über das Virus – Themen sind: Herkunft, Übertragung und Symptomatik sowie Bekämpfung und ähnliche Krankheitsbilder“. (PDF-Download hier)
Züchter haben sich angesteckt
Untersuchungen deuten darauf hin, dass es sich bei VSBV-1 um einen zoonotischen Erreger handelt. Bisher haben sich drei Züchter bei ihren infizierten Bunthörnchen angesteckt (Berichte hier und hier). Aktuell ist unklar, ob VSBV-1 auch in anderen Tierarten vorkommt. Das FLI führt Untersuchungen zur Identifizierung weiterer empfänglicher Arten sowie des Erregerursprungs durch.
Viren-Funde in fünf Bundesländern
Die mit VSBV-1 infizierten Hörnchen stammen bisher aus Sachsen-Anhalt, Sachsen, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Ob sich die Tiere in Deutschland angesteckt haben oder der Erreger mit Tierimporten nach Deutschland gelangte, ist nicht bekannt. Ebenso sind die Übertragungswege zwischen den Hörnchen sowie auf den Menschen ungeklärt. Am wahrscheinlichsten ist die direkte Übertragung durch Kratz- oder Bissverletzungen.