Hygieneregeln sind das A & O

MRSA-Verschleppung vorbeugen: Betriebseigene Stiefel und Kittel sind wichtiger Bestandteil der Hygiene. Gilt besonders für Tierärzte. (Foto: ©WiSiTiA/aw)MRSA-Verschleppung vorbeugen: Betriebseigene Stiefel und Kittel sind wichtiger Bestandteil der Hygiene. Gilt besonders für Tierärzte. (Foto: ©WiSiTiA/aw)

Wie schützt man sich als Landwirt und Tierarzt vor LA-MRSA, also Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus Bakterien tierischen Ursprungs? Diese Frage hat sich die Redaktion von thedairysite gestellt und die wichtigsten Punkte zusammengefasst.

(aw) – La-MRSA können von Tieren auf Menschen und umgekehrt übertragen werden – und zwar entweder über direkten Kontakt oder aerogen über kontaminierten Staub. Zumeist besiedeln die MRSA die Nase oder die Haut und verursachen keine Probleme. Daher spricht man auch nicht sofort von einer Infektion sondern lediglich von einer Kolonisation. Erst wenn die Bakterien über Hautwunden oder andere Eintrittspforten in den Körper gelangen, kommt es zur Infektion. In seltenen Fällen können die Keime sogar Lungenentzündungen oder Blutvergiftungen verursachen.

Infektionsrisiko senken – die wichtigsten Schritte:

MRSA-Verschleppung vorbeugen: Betriebseigene Stiefel und Kittel sind wichtiger Bestandteil der Hygiene. Gilt besonders für Tierärzte. (Foto: ©WiSiTiA/aw)

MRSA-Verschleppung vorbeugen: Betriebseigene Stiefel und Kittel sind wichtiger Bestandteil der Hygiene. Gilt besonders für Tierärzte. (Foto: ©WiSiTiA/aw)

Regelmäßiges Händewaschen mit Seife zur Entfernung von sichtbarem Schmutz ist eine der einfachsten und effektivsten Schutzmaßnahmen. Zum Abtrocknen ist die Verwendung von Papierhandtüchern sinnvoll. Das Händewaschen ist besonders vor dem Essen und Trinken, aber auch Rauchen wichtig, sowie vor dem Verlassen des Betriebs. Alkoholische Desinfektionsgele sind ebenfalls hilfreich, allerdings müssen die Hände vor der Anwendung trocken und sauber sein.

  1. Hautverletzungen durch wasserfeste Pflaster schützen, um das Eindringen von Keimen zu erschweren.
  2. Während der Arbeit mit Tieren ist das Tragen von Schutzkleidung wichtig, die zum Betrieb gehört und dort auch bleibt – das gilt gerade auch für Tierärzte. Ideal ist es außerdem, wenn alle Personen vor dem Verlassen des Betriebes zusätzlich zum Kleiderwechsel duschen.
  3. Arbeitsschuhe oder -stiefel sollten ebenfalls auf dem Betrieb bleiben und beim Verlassen gegen saubere Schuhe ausgetauscht werden. Darüber hinaus ist eine regelmäßige Desinfektion von Schuhen und Stiefeln sinnvoll.
  4. Arbeitskleidung am besten immer auf dem Betrieb waschen. Wenn das nicht möglich ist, muss sie für den Transport in eine verschließbare Tasche gepackt werden. Die Kleidungsstücke sollten vor dem Waschen nicht ausgeschüttelt werden, damit sich kein eventuell kontaminierter Staub ausbreitet. Am besten wäscht man Arbeitskleidung separat und nach Kontakt mit der schmutzigen Wäsche darf das Händewaschen nicht vergessen werden.
  5. Hausarzt und Zahnarzt darüber informieren, dass man mit Tieren arbeitet, also ein MRSA-Besiedlungsrisiko besteht – und sie unter Umständen gelegentlich wieder daran erinnern, dass gerade vor Operationen oder anderen Eingriffen ein Test MRSA angebracht ist. Das Gleiche gilt übrigens für alle Personen des Haushalts, da sie ja indirekt mit den Erregern in Kontakt kommen könnten.

Effektive Schutzmaßnahmen können dabei helfen, dass LA-MRSA nicht ungehindert auf Menschen übertragen werden, die keinen direkten Kontakt zu Tieren haben.

Quelle: thedairysite

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