Der PED-Ausbruch (Porcine Epidemic Diarrhoea) in den USA, hat seit Mai 2013 Millionen Ferkel das Leben gekostet. Die Schweinepopulation brach zuletzt um 4,7 Prozent ein. Das Virus sei wahrscheinlich über kontaminierte Futter-„Big Packs“ aus China eingeschleppt und so auch im Land verteilt worden, sagt das US-Landwirtschaftsministerium.
(aw) – Bei dem seit 2013 in den USA grassierenden Virusstamm handelt es sich um den Gleichen, der in asiatischen Schweinebeständen endemisch verbreitet ist. Er soll mit sogenannten Bigpacks, in denen Futter transportiert wird, in die USA gekommen sein.
Hygienproblem Big-Pack
Diese flexiblen Transportbehälter, die überdimensionalen Einkaufstaschen gleichen (FIBC = Flexible Intermediate Bulk Containers) sind für mehrfache Wiederbefüllung ausgelegt. Sie könnten so bevor sie in die Vereinigten Staaten gelangten mit Virusmaterial kontaminiert worden sein, glaubt die Gesundheitsbehörde des US-amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA-APHIS). Auf dem gleichen Weg könnte sich das PED-Virus dann auch in den USA ausgebreitet haben, denn es ist nicht üblich, die Bigpacks vor jeder erneuten Befüllung zu reinigen und zu desinfizieren.
(Update 9/2017: Inzwischen ist belegt, dass sich das Virus in Futtergetreide halten und über Futterstäube in Futtermühlen und Betrieben weiterverbreitet hat – mehr Informationen hier)
PED 4.700 Betriebe betroffen
Seit dem PED-Ausbruch (Porcine Epidemic Diarrhoea) hat die Schweinebranche in USA große Probleme. Der erste Fall des aktuellen Seuchenzugs wurde am im Mai 2013 aus einem Schweinebetrieb in Iowa gemeldet. Bis Ende 2013 waren rund 100 Farmen im Mittleren Westen der USA betroffen. 2014 stieg die Zahl auf über 4.700 Betriebe an und sorgte im vergangenen Jahr für einen Rückgang der Schweinepopulation um rund 4,7 Prozent.
wir-sind-tierarzt.de meint:
(aw) – Biosicherheit ist ein Begriff, mit dem nach wie vor viele nichts anfangen können. Mancher, der beim Besuch landwirtschaftlicher Betriebe gebeten wird, betriebseigene Schutzkleidung anzuziehen, denkt, das sei zu seinem eigenen Schutz und nicht zum Schutz der Tiere vor Krankheitseinschleppung. Der US-Fall zeigt sehr eindrücklich welche seltsamen Wege Viren nehmen können und das es immer wieder Schlupflöcher gibt.