Keine weiteren positiven Befunde – das ist das Ergebnis nach Abschluss von fast 10.000 Untersuchungen in den Landkreisen Emsland und Cloppenburg um die beiden H5N8-Vogelgrippe-Ausbruchsbetriebe. In Barßel (Cloppenburg) waren 19.000 Puten betroffen, in Neubörger, Samtgemeinde Dörpen (Emsland) etwa 10.100 Enten. Im Emlsand wurden 18 Betriebe mit etwa 170.000 Stück Geflügel untersucht, im Landkreis Cloppenburg 60 Betriebe mit etwa 236.000 Stück Geflügel. (erstellt: 19.12.2014 / aktualisiert: 29.12.2014 – 15:25)
Am Samstag (20.12.) hatte das Friedrich -Loeffler-Institut (FLI) den Ausbruch der Geflügelpest mit dem hopchpathogenen H5N8-Virus in einem konventionellen Entenmastbetrieb mit 10.100 Tieren bestätigt. Die Enten wurden getötet, ebenso wie etwa 40 weitere Hühner in drei Kleinbetrieben im 1-km-Radius um den Ausbruchsort. Der Ausbruch in Cloppenburg ist auf den 15.12.2014 datiert. Auch aus den USA wurde ein H5N8-Ausbruch in einer kleinen Freilandhaltung in Oregon gemeldet.
Emsland: Eigenkontrolle hat funktioniert
Der Ausbruch im Emsland war am Freitag (19.12.2014) nach einer Eigenkontroll-Untersuchung gemeldet worden. Diese hatte in dem Aufzucht- und Mastbetrieb für Enten bei zwei Tieren ein verdächtiges Ergebnis gezeigt; der nach der sogenannten PCR-Methode ermittelte Befund lautete aviäres Influenza-Virus H5. Nach der H5N8-Bestätigung haben die Behörden um den Ausbruchsbetrieb ein Beobachtungsgebiet mit einem Radius von zehn Kilometern angeordnet, in dem sich mehr als 200 Betriebe mit zusammen rund vier Millionen Tieren befinden. Hier dürfen keine Geflügeltransporte erfolgen („Stand Still“). Angrenzende Landkreise sind von dem Ausbruch nicht betroffen. Im Landkreis Emsland selbst werden insgesamt etwa 30 Millionen Stück Geflügel, überwiegend Hühner gehalten.
Bereits im November war in Großbritannien die hochpathogene Variante der Geflügelpest (H5N8) in einer Entenfarm ausgebrochen.
H5N8 in kleiner Freilandhaltung in den USA
Der H5N8-Ausbruch in Winston/Oregon (USA – 19.12.2014) ist für eine kleine „Hinterhofhaltung“ mit etwa 100 Perlhühnern und Hühnern von den Behörden bestätigt. Die Hühner hätten Zugang zu einem Teich und einer Wiese gehabt, die auch von Zugvögeln genutzt werden. Die Amerikaner betonen, dass (noch) keine kommerzielle Geflügelzucht oder Mastanlage betroffen sei. Es sei derselbe Virustyp, den die Behörden zuvor schon bei einem in Gefangenschaft lebendem Gerfalken in Washington nachgewiesen hatten. Der Raubvogel wurde mit erlegten Wildvögeln gefüttert. Die Behörden warnen jetzt insbesondere Freilandhalter vor einem Eintrag durch Wildvögel.
Mängel bei der Biosicherheit
Dies stärkt die These, dass das H5N8-Virus von Wildvögeln über die Kontinente verbreitet wurde. Der Eintrag in konventionelle Ställe dürfte dann aber durch Mängel bei der Biosicherheit der Betriebe erfolgt sein. Das zumindest legt eine Stellungnahme der EFSA (European Food Saftey Authority) nahe.
Weitere Berichte zur H5N8-Geflügelpest auf wir-sind-tierarzt.de
(chronologisch absteigend sortiert)
Erster Nachweis des Virus in Europa in Mecklenburg-Vorpommern – (9.11.2014)
Geflügelpest breitet sich in Mecklenburg-Vorpommern nicht weiter aus – (11.11.2014)
Ausbreitung des Virus in Europa (Niederlande/Großbritannien) – 21.11.2014)
Debatte über den Eintragsweg: Wildvögel oder Warenverkehr – (21.11.2014)
Stallpflicht soll Ausbreitung eindämmen – (26.11.2014)
Ausbreitung des Virus in den Niederlanden – (2.12.2014)
Mecklenburg-Vorpommern hebt landesweite Stallpflicht auf – (15.12.2014)
H5N8-Ausbruch im Landkreis Cloppenburg (Niedersachsen) – (16.12.2014)
Wie kommt das Virus in Europas Ställe? – EFSA-Bewertung der Verbreitungs- und Eintragswege – (18.12.2014)
Offizielle Informationsseiten
Ein Informationsseite (mit weiterführenden Links) zum Thema Geflügelpest hat auch das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) eingerichtet.
Die Risikobewertung des Friedrich-Loeffler-Institutes (Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit/FLI) finden Sie hier.