Der Lindholm-„Tatort“ am Sonntag spielte in Deutschlands Schweinegürtel. Es ging um Schweine, die mit „Industrieabfällen gefüttert werden“, um Gammelfleisch, Schlachtpraktiken und aus Kot gewonnene Bakterienfresser (Bakteriophagen). FAZnet nimmt eine Tatortsicherung der Fakten mit drei Professoren der Tierärztlichen Hochschule Hannover vor – und zeigt sich überrascht von der Realitätsnähe einiger unglaubwürdiger Details.
Es ist eben wie immer eine Frage der Formulierung. So ist das im Tatort gescholtene Futter aus „Industrieabfall“ in der Realität Sojaextraktionsschrot und Rapsextraktionsschrot – beides bleibt bei der Öl- und Margerine-Produktion übrig, aber „ist es deshalb Abfall“, fragt Prof. Josef Kamphues vom Institut für Tierernährung der TiHo auf FAZnet.
Ebenfalls zu Wort kommt Prof. Thomas Blaha (TiHo-Aussenstelle Bakum) zu Betäubungsmethoden bei der Schlachtung.
Und Prof. Günter Klein, vom Institut für Lebensmittelqualität und -sicherheit der TiHo, erläutert die Einsatzmöglichkeiten von Bakteriophagen. Diese Viren könnten Bakterien zerstören und würden zum Beispiel auch in der Medizin, besonders der Wundversorgung angewendet. An der TiHo habe man Bakteriophagen recht erfolgreich eingesetzt, um bei Geflügel Campylobacter zu reduzieren – den häufigsten bakteriellen Erreger von Durchfällen in Deutschland.
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