Streptococcus suis vorrangig mit Amoxicillin behandeln

Streptococcus suis ist einer der häufigsten Krankheitsverursacher bei Schweinen – und reagiert am besten auf das Antibiotikum Amoxicilin, sagt eine französische Studie. Da es – im Gegensatz zu Ceftiofur und Marbofloxacin – nicht zu den „Reserveantibiotika“ gehört, sollten Tierärzte es vorrangig einsetzen.

Streptococcus suis kann Septikämien, Hirnhautentzündungen, Gelenkentzündungen, Pneumonien und Herzbeutelentzündungen verursachen, die häufig tödlich enden. Auch klinisch gesunde Schweine können Träger des Bakteriums sein; bei ihnen lässt es sich in der Regel auf den Tonsillen nachweisen. Weist ein Schwein an einer Streptoccocus suis-Infektion auf, sollte aufgrund der Pathogenität unbedingt die ganze Tiergruppe behandelt werden, mit der das Tier in Kontakt steht. Nur so lässt sich der Erreger wirkungsvoll eliminieren und die anderen Schweine schützen.

Amoxicillin besitzt größte Effektivität

Pascal Butty und Roman Krejci berichten auf thepigsite.com, dass Amoxicillin das Antibiotikum der Wahl zur Behandlung der Infektion ist. Die beiden Mitarbeiter der Firma Ceva verglichen in ihrer Studie die Wirkstoffe Amoxicillin, Ceftiofur und Marbofloxacin. Sie konnten nachweisen, dass die Minimale Hemm-Konzentration (MIC) für Amoxicillin deutlich geringer ausfiel als für die anderen beiden Stoffe. Die beprobten Isolate, die aus französischen und deutschen Laboren stammten, waren gegen keinen der drei Wirkstoffe resistent. Da Amoxicillin – im Gegensatz zu Ceftiofur und Marbofloxacin – nicht zu den „Reserveantibiotika“ gehört, sollte es vorrangig eingesetzt werden.

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Über den Autor

Annegret Wagner

Dr. Annegret Wagner (aw) hat in Gießen Tiermedizin studiert und arbeitet seit 1991 in der Großtierpraxis; seit 2005 niedergelassen in eigener Praxis mit Schwerpunkt Milchrind im Raum Rosenheim. Seit 2006 arbeitet sie auch als tiermedizinische Fachjournalistin. So hat sie für die VETimpulse die Nutztierthemen betreut und übernimmt diese Aufgabe auch bei wir-sind-tierarzt.de. Um nicht zum Mia-san-mia-Bayer zu mutieren, schaut sie intensiv über den Alpenrand hinaus, vorzugsweise ins englischsprachige Ausland. Kontakt: annegret.wagner(at)wir-sind-tierarzt.de
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