Im November 2014 gelesen

Heute gesehen (Video) –  12.11.2014 (jh)

Antibiotika: Leichtsinn auf Rezept – Frontal 21 / ZDF-Mediathek

ZDF/Frontal 21: Kritk am falschen Einsatz von Antibiotika in Human- und Tiermedizin (Sendung vom 11.11.2014)

ZDF/Frontal 21: Kritk am falschen Einsatz von Antibiotika in Human- und Tiermedizin (Sendung vom 11.11.2014)

Diesmal ist es nicht die Tiermedizin, die für den Umgang mit Antibiotika primär Kritik einstecken muss. Frontal 21 stellt stattdessen den „unnötigen Antibiotikaeinsatz“ in der Humandmedizin in den Mittelpunkt

Die Daten für den ZDF-Beitrag von gestern Abend liefert u.a. der aktuelle DAK-Antibiotika-Report 2014. Gegenüber den Niederlanden sei der Antibiotikaeinsatz der deutschen Ärzte doppelt so hoch, auch gegenüber Dänemark und Großbritannien sei er deutlich höher, berichtet Frontal 21.

„Reserveantibiotika in der Tierhaltung sofort verbieten“

Allerdings bekommt auch die Tierhaltung wieder Kritik ab – von den üblichen, in den Medien gerne zitierten Akteuren. So behauptet Grünenpolitiker und Ökobauer Friedrich „Ostenhoff“ (Minute 3:50), besonders in der Massentierhaltung sei der Antibiotikaeinsatz „gängige Praxis“ und fordert: „Reserveantibiotika müssen in der Tierhaltung sofort verboten werden.“ Und auch Reinhild Benning (BUND) fordert erneut „klare Regeln für die Senkung“ der in Tierhaltungen eingesetzten Antibiotikamengen und nicht nur eine Erfassung gemäß AMG-Novelle. Die fehlenden Mengenziele gingen auf Kosten der öffentlichen Gesundheit.
Insgesamt aber ist dieser Beitrag sehr ausgewogen.

Zur „Verantwortung der Humanmedizin“ für Antibiotikaresistenzen und auch zu den Mengenzielen, hatte gestern bereits bpt-Präsident Dr. Hans-Joachim Götz klar Position bezogen.

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Heute gelesen –  11.11.2014 (jh)

 „Unsere Milchwirtschaft“ – auf krautreporter.de

Die Krautreporter verstehen sich als Speerspitze des Qualitätsjournalismus im Netz. Erfüllen Sie den Anspruch?

Die Krautreporter verstehen sich als Speerspitze des Qualitäts-Journalismus im Netz. Erfüllen Sie den Anspruch?

Die Krautreporter sind die Hoffnungsträger des Online-Journalismus. Schwarmfinanziert – also von mehr als 15.000 Unterstützern mit über einer Million Euro Startkapital ausgestattet, ohne das zuvor wirklich bekannt war, wie das Produkt aussehen würde –  wollen sie Journalismus im Netz „anders“ machen: „Mit Reportagen, Recherchen, Porträts und Erklärstücken. Über Themen, mit denen wir uns auskennen. Mit der Zeit, die nötig ist, um eine Geschichte zu erzählen. Und den Hintergründen, um zu verstehen, was auf der Welt passiert.“ So zu lesen in der Selbstdarstellung. Klickhurerei durch überspitzte Formulierungen soll die Sache der Krautreporter nicht sein. Nun ja:

„Pro Jahr werden in Deutschland mehr als eine Million Kühe geschlachtet, die meisten weil sie vorher in Hochleistungsbetrieben krankgefüttert wurden.“

Das ist der erste Satz des Erklärstücks über „Unsere Milchwirtschaft“. Und im Teaser auf der Startseite heißt es sogar: „Unsere Milchwirtschaft – Krankheit einkalkuliert“. Da bilde sich jeder Tierarzt selbst eine Meinung über den neuen digitalen Qualitäts-Journalismus.

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Heute gesehen (Video) – 11.11.2014 (jh)

Es ist der Eröffnungstag der EuroTier 2014 in Hannover. Der NDR betitelt einen Auftaktbericht: „Schutz vor Tierseuchen rückt in den Fokus“. Das scheint doch sehr dem aktuellen „Geflügelpest-Ausbruch“ in Mecklenburg-Vorpommern geschuldet. All zuviel neues über Tierseuchenbekämpfung erfährt man nicht. Dafür kenne ich jetzt wieder einige Hersteller von Desinfektionsmitteln mehr.

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Heute gelesen – 9.11.2014 (jh)

Das Kosten Tierbehandlungen – dpa/abendzeitung-münchen.de

Für die Berichterstattung vom FECAVA/DGK-DVG- Kongress in München findet die Deutsche Presseagentur (dpa) einen typischen Boulevard-Dreh. Sie will aus dem Kongressprogramm die „häufigsten Behandlungsgründe von Vierbeinern“ herausgefiltert haben und hat diese dann gleich mit einem Preisschild versehen – nachzulesen u.a. in der Münchener Abendzeitung:
Platz 1 – die Kastration für 90.- Euro beim Kater und 130.- Euro bei der Katze
Platz 2 – die Zahnbehandlung mit dem Trend zur Krone für 1.000.- Euro
Platz 3 – Orthopädische Eingriffe, etwa der Kreuzbandriss für 1.300 bis 1.400.- Euro
Platz 4 – Knochenbrüche, etwas vager mit „vierstelligem Bereich“ bepreist
Platz 5 – Krebstherapien, die dann ebenfalls „vierstellig“ kosten.
Da wundert man sich dann doch, dass – wie am Anfang des Artikels erwähnt – ein Tierhalter im Jahr pro Liebling beim Tierarzt im Durchschnitt gerade mal 60.- Euro zahlen muss.

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Heute gelesen – 7.11.2014 (jh)

Illegale Tierversuche in Hessen – Frankfurter Rundschau (fr-online.de)

Vier Wissenschaftler sollen Mäuse und Schweine in illegalen Tierversuchen gequält haben. Das Verfahren gegen die Angestellten einer mittelhessischen Klinik wird gegen eine Geldauflage von 72.000 Euro eingestellt. Eine derart hohe Geldstrafe wegen illegaler Tierversuche ist in Deutschland bislang einmalig.
Hessens Landestierschutzbeauftragte Madeleine Martin fordert unter anderem aufgrund dieses Vorfalls eine „Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Tierschutz“

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Heute gelesen – 5.11.2014 (jh)

Das System Straathof – provieh.de

1,9 Millionen Euro Buß- und Zwangsgelder soll Sachsen-Anhalt inzwischen gegen Tierhaltungsbetriebe der Straathof-Holding verhängt haben. Bezahlt worden seien davon erst 592.000 Euro. Mit seinen verschiedenen Unternehmen gilt der Niederländer Adrian Straathof als einer der größten Schweinehalter Europas. Dem Unternehmer und seinen Betrieben werden immer wieder massive Tierschutzverstöße vorgeworfen.
Die Tierschutzorganisation ProVieh beschäftigt sich in einem Übersichtsartikel mit der Holding, nennt darin Standorte, Betriebsgrößen und listet Skandale auf – allerdings ohne direkt auf entsprechende Quellen zu verlinken. Als solche genannt werden u.a., die Landesregierung Sachsen-Anhalts, eine Grüne Abgeordnete, der NDR, ein FAZ-Artikel und Animal Rights Watch.
Dennoch ist der Artikel eine erste interessante, wenn auch natürlich aus Tierschutzsicht geschriebene Annäherung an das Thema „Agrarindustrieelle Massentierhaltung“.

 

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Über den Autor

Jörg Held

Jörg Held (jh) ist Journalist, Kommunikationswirt und Redaktionsberater mit 30 Jahren Berufserfahrung. Seit 2007 auch im Bereich Tiermedizin unterwegs, davon 5 Jahre als Redaktionsleiter der VETimpulse. Auch bei wir-sind-tierarzt.de leitet er die Redaktion und ist schwerpunktmäßig für berufspolitische Themen und die Nachrichten verantwortlich. Kontakt: joerg.held(at)wir-sind-tierarzt.de
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Wildtiere: Hilfe kann auch Leid bedeuten

9. März 20169. März 2016
Ein Faltblatt gibt Tipps zum Umgang mit Wildtieren. (©Landestierschutzbeauftragte Hessen / Erni/Fotolia.com)„Wildtiere brauchen in den aller seltensten Fällen menschliche Hilfe," sagt die Landestierschutzbeauftragte Hessen. Was tun kann, wer ein Wildtier findet – oder aber auch besser lassen sollte – erklärt ein Flyer, den Dr. Madeleine Martin zusammen mit der Landestierärztekammer Hessen herausgegeben hat. (mehr …)