FLI-Radar Bulletin: Drei Tierseuchen mit der Warnstufe „rot“

Eine von drei Tierseuchen mit hohem Ausbruchsrisiko: Die Blauzungenkrankheit ist unmittelbar an die deutsch-französische Grenze herangerückt. (Kartenausschnitt: FLI/ADNS)

Die Warnampel zeigt „rot“ für die Afrikanische Schweinepest, die Geflügelgrippe und die Blauzungenkrankheit. Mit Ampelfarben stuft das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) ein, wie hoch das Risiko ist, dass eine Tierseuche nach Deutschland eingeschleppt wird. Wie kann man vorbeugen?

(jh) – Monatlich bewerten die Tierseuchenexperten des FLI und des Schweizer Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) die Risiken für die Einschleppungen von Tierseuchen neu. Dabei haben sie die Entwicklung in den Nachbarländern „auf dem Radar“ und ihre aktuellen Warnhinweise entsprechend „Radar-Bulletin“ genannt.
„Rot“ bedeutet: Die Gefahr ist gross, dass die Tierseuche/-krankheit in Deutschland auftritt. Das FLI empfiehlt konkrete Massnahmen zum Schutz der Tierbestände zu treffen.

Afrikanische Schweinepest: Es bleibt nur Wachsamkeit

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) steht schon in den letzten drei Monaten ganz oben auf der Warnliste. Da es keinen Impfstoff gibt, bleibt als Vorbeugung nur Wachsamkeit. Die Schweinehalter müssen immer wieder ihre Biosicherheitsmaßnahmen überprüfen.
ASP ist bereits in Tschechien und Polen ausgebrochen, ebenso in den baltischen EU-Staaten sowie der Ukraine und Russland.

Informationen zum Thema ASP gibt es auf vielen Kanälen – hier einige Quellen als Beispiel:

Blauzungenkrankheit: Impfen schützt

Entwicklung der Impfabdeckung gegen die Blauenzungenkrankheit in Baden-Württemberg 2017. Bisher gab es keine Ausbrüche. (Grafik: StUA Aulendorf)

Auch bei der Blauenzungenkrankheit (BT) für Wiederkäuer bleibt für die FLI-Experten die Warnampel auf „rot“: Das Virus ist aktiv in Frankreich (BTV-8) und Italien (BTV-4 / BTV-1).
Vorbeugend kann man impfen. Baden-Württemberg gilt hier als Vorreiter (Informationen hier). Der Impfung schreiben es die Behörden zu, dass das Virus bisher den Sprung über die Grenze nicht geschafft hat – zumindest sind noch keine Fälle gemeldet.

Eine von drei Tierseuchen mit hohem Ausbruchsrisiko: Die Blauzungenkrankheit ist unmittelbar an die deutsch-französische Grenze herangerückt. (Kartenausschnitt: FLI/ADNS – Stand: 26.9.2017)

Geflügelpest: Alte Fehler nicht wiederholen

Die Risikowarnung für einen neuen Ausbruch der Hochpathogenen aviären Influenza (HPAI) wurde im August von „gelb“ auf „rot“ hochgesetzt. Die Gefahr von Infektionen steigt im Herbst/Winter: Es gibt bereits Nachweise von H5N8 bei Geflügel in Italien sowie hochpathogener H5N8 bei vier Wildvögeln in der Schweiz (September 2017).
Der Ausbruch im vergangenen Winter war verheerend und zum Teil auch selbst verschuldet Verschleppung zwischen Betrieben / Bericht hier). Damit dies nicht noch einmal so passiert, gibt es einige Empfehlungen:

Nutzgeflügel vor Geflügelpest/Vogelgrippe schützen – Infografik des FLI. (Grafik: © FLI)

Alle Quellen sind im Artikel unmittelbar verlinkt
*aktualisiert 11.10,2017

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Über den Autor

Jörg Held

Jörg Held (jh) ist Journalist, Kommunikationswirt und Redaktionsberater mit 30 Jahren Berufserfahrung. Seit 2007 auch im Bereich Tiermedizin unterwegs, davon 5 Jahre als Redaktionsleiter der VETimpulse. Auch bei wir-sind-tierarzt.de leitet er die Redaktion und ist schwerpunktmäßig für berufspolitische Themen und die Nachrichten verantwortlich. Kontakt: joerg.held(at)wir-sind-tierarzt.de
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