Hitzestress bei Kälbern minimieren

Optimale Lösung: Ein neues Sonnendach mit ausreichend Überstand. Die Iglus stehen im Schatten. (Foto: © WiSiTiA/aw)

Die aktuelle Hitzewelle mit 30 °C und mehr macht auch Tieren zu schaffen. Sie überhitzen ebenso und teilweise sogar schneller als Menschen. Das gilt insbesondere für Kälber in Iglus. Schon ab 26 °C kann das problematisch werden. Simple Gegenmaßnahmen: Schatten, Luftzirkulation und genügend Wasser.

(PM/BVL) – Ab wann genau ein Kalb unter Hitze leidet, ist nicht per Grenzwert definiert. Aber schon bei cirka 26 °C im Schatten beginnt mäßiger Hitzestress – der bereits Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann.
Ein guter Indikator für echte Hitzeprobleme sei die Atemfrequenz, schreibt das Schweizer Bundesamt für Veterinärwesen in einem Merkblatt (Download hier). Normal wären beim Kalb 16-50 Atemzügen/pro Minute. Liegt sie deutlich darüber, haben es die Kälber eindeutig zu warm. „Flüchten“ sie sich aus dem „Schatten“ des Iglu in die pralle Sonne, ist der Iglu bereits zu stark aufgeheizt. Spätestens dann muss man handeln.

Schatten, Luft und Wasser lindern

Die wichtigsten Regeln klingen simpel, müssen aber rechtzeitig(!) ergriffen werden – notfalls, indem die Iglus umgesetzt werden:

  • Kälber-Iglus im Schatten aufstellen – den liefert ein Baum, ein Vordach oder ein Sonnensegel/Schirm. Dabei unbedingt den Sonnenstand berechnen, so dass zur heißesten Tageszeit das Iglu und auch das Gehege vor dem Iglu wirklich im Schatten liegen.
  • Einen Standort mit möglichst viel Luftzirkulation wählen und Lüftungsklappen im Iglu offen halten.
  • Stets(!) genügend Wasser verfügbar haben – dazu muss man häufig genug überprüfen, dass der Wassereimer am Iglu noch gefüllt ist. Durch Schwitzen und Atmen verlieren die Kälber viel Flüssigkeit und trinken zum Ausgleich deutlich mehr als sonst.

An schwülen Tagen schneller reagieren

Soll im Hochsommer die Temperatur im Kälberiglu reduzieren. (Foto: ©cool calv covers)

Eine Folie kann im Hochsommer die Temperatur im Kälberiglu etwas reduzieren. (Foto: ©cool calv covers)

Lufttemperatur und Luftfeuchte lassen sich nicht beeinflussen. Deswegen tritt Hitzestress im Sommer an heissen Tagen bei Kühen und Kälbern unweigerlich auf. Unmittelbare  Sonneneinstrahlung aber lässt sich vermeiden.
An schwülen Tagen mit hoher Luftfeuchte beginnt Hitzestress bereits bei tieferen Temperaturen. Die beim Schwitzen abgegebene Feuchtigkeit verdunstet schlechter und kann den Körper nicht mehr abkühlen. Je wärmer es ist, je höher die Luftfeuchte und je stärker die Sonneneinstrahlung, desto eher geraten Kälber somit in Hitzestress.

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