Sauen brauchen Vitamin D3

Optimale Vitamin-D-Versorgung verbessert die Gesundheit von Sau und Ferkeln. (Foto: WiSiTiA/jh)

Moderne Sauen mit großen Würfen brauchen eine optimale Versorgung mit Vitamin D3 um selbst gesund zu bleiben und die Leistung ihres Nachwuchses zu verbessern. „Optimal“ heißt aber nicht „so viel wie möglich“, sagt eine US-Studie.

(aw) – „Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass bei einer optimalen Versorgung der Sau mit Vitamin D3 sowohl die Sauengesundheit als auch die Leistungsfähigkeit der Ferkel steigt.“ Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von Wissenschaftlern der University of Kansas (USA) in Zusammenarbeit mit DSM Nutritional Products. Zu hohe Gaben von Vitamin D3 führen aber zu einer pathologischen Erhöhung des Blutkalziumspiegels und beeinträchtigen die Funktion von Niere, Magen-Darm-Trakt, Skelettmuskulatur und Zentralnervensystem und können zum Tod führen. Als optimale Dosierung hat sich die Gabe von 2.000 IU/kg erwiesen.

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Wie viel Vitamin D verträgt eine Sau?

Im Fütterungsversuch verglichen die Wissenschaftler drei verschiedene Dosierungen von Vitamin D3 in Abhängigkeit vom Körpergewicht: 800 IU/kg, 2.000 IU/kg und 9600 IU/kg (IU = International Unit = Internationale Einheit). Die Dosierung von 800 IU/kg entspricht einer US-amerikanischen Empfehlung von 2012 zur Vermeidung eines Vitamin D3-Mangels und 9.600 IU/kg gilt als eine Menge, die die Sau noch ohne Gesundheitseinbußen verträgt.

  • Als optimale Dosierung erwies sich die Gabe von 2.000 IU/kg. Bei dieser Menge war die tägliche Futteraufnahme der Sauen am besten von allen drei Gruppen und der Gewichtsverlust in der Laktation war der geringste.
  • Sauen, die die niedrigere Dosierung erhielten, nahmen etwas weniger Futter auf und verloren mit Abstand am meisten Körpergewicht während der Laktation.
  • Die Sauen, die die hohe Dosis mit dem Futter erhielten, hatten den geringsten Appetit, nahmen aber nicht ganz so stark ab, wie die Sauen der Niedrigdosis-Gruppe.

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Auswirkungen auch auf Ferkelgesundheit

Bei den Leistungen der Ferkel verhielt es sich ähnlich: Die besten täglichen Zunahmen und das höchste Schlachtgewicht hatten die Ferkel, deren Mütter die Dosierung von 2.000 IU/kg Körpergewicht erhalten hatten. Am zweitbesten schnitt die Gruppe ab, deren Mütter die höchste Konzentration mit dem Futter aufgenommen hatten und die schlechtesten Ferkel waren die, deren Mütter nur mit dem Mindestmaß an Vitamin D3 gefüttert worden waren.

„Diese Versuche zeigen, dass die optimale Versorgung von Vitamin D3 ein wichtiger Aspekt für die Gesundheit von Muttersauen ist“, betont Bergstrom. „Außerdem wird deutlich, dass die optimale Versorgung der Sauen die Mastleistung ihrer Ferkel bis zur Schlachtung beeinflusst.“

Quelle: thepigsite.com

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Über den Autor

Annegret Wagner

Dr. Annegret Wagner (aw) hat in Gießen Tiermedizin studiert und arbeitet seit 1991 in der Großtierpraxis; seit 2005 niedergelassen in eigener Praxis mit Schwerpunkt Milchrind im Raum Rosenheim. Seit 2006 arbeitet sie auch als tiermedizinische Fachjournalistin. So hat sie für die VETimpulse die Nutztierthemen betreut und übernimmt diese Aufgabe auch bei wir-sind-tierarzt.de. Um nicht zum Mia-san-mia-Bayer zu mutieren, schaut sie intensiv über den Alpenrand hinaus, vorzugsweise ins englischsprachige Ausland. Kontakt: annegret.wagner(at)wir-sind-tierarzt.de
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