Impfstoff gegen PED im Feldversuch

Soll zu 100 Prozent schützen: In Kanada neu entwickelter Impfstoff gegen PED. (Symbolfoto Ferkelimpfung © Landwirtschaftskammer NRW/Bütfering)

Wissenschaftlern der University of Saskatchewan (Kanada) scheint es gelungen zu sein, einen Impfstoff gegen den Erreger der Durchfallerkrankung PED (Porcine Epidemic Diarrhoea) bei Schweinen zu entwickeln. Er soll zu 100 Prozent schützen.

(aw) – Mittlerweile sind Feldversuche mit dem neuen Impfstoff angelaufen, die vielversprechend aussehen. Möglich wurde dieser Erfolg durch ein neues Zentrum der Universität, das man speziell für die Entwicklung von Impfstoffen eingreichtet hat. Dr. Volker Gerdts, wissenschaftlicher Leiter des Vaccine and Infectious Disease Organization (VIDO) – International Vaccine Centre lobt, so sei die nötige Infrastruktur geschaffen worden, um Impfstoffe nicht nur zu entwickeln, sondern dann auch zu erproben. Laut Dr. Gerdts ist der neue Impfstoff in der Lage, 100 Prozent der Ferkel gegen PED zu schützen.

Schnellstmögliche Serienproduktion

Mittlerweile interessiert sich die Firma Huvepharma für den Impfstoff und hat eine Zusammenarbeit mit der University of Saskatchewan angeboten. Dr. Boris Gavrilov, Wissenschaftler bei Huvepharma betont, dass der Impfstoff so schnell wie möglich produziert werden solle, um weitere Tierverluste zu verhindern.

PED: Über eine Million tote Ferkel in Nordamerika

Kanada hat seit 2014 Probleme mit PED, nachdem die Erkrankung aus den USA eingeschleppt wurde. In den USA sind Schätzungen zufolge allein in 2013/2014 rund eine Millionen Ferkel an PED gestorben. Das Virus aus der Gruppe der Coronaviren führt bei den Muttersauen zu schlechter Fruchtbarkeit und kann auch bei älteren Mastschweinen noch  zu Todesfällen führen. Besonders aggressiv tritt es bei Saugferkeln auf und kann bis 80 bis 100 Prozent aller infizierten Ferkel eines Bestands töten.

Neben Nordamerika kommt PED in Asien und Europa vor, wobei es in Europa schon seit Mitte des letzten Jahrhunderts sporadisch nachgewiesen wurde. Daher besteht vermutlich eine gewisse Resistenz in europäischen Beständen, denn die Erkrankung verläuft in Europa in der Regel weniger dramatisch als in Nordamerika.

Quelle: CBC-News

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